Nach dem Rückgang der Donaufluten bot sich bei Christian Helbers Geschäft ein Bild der Verwüstung
Foto: privat
Die Hochwasserkatastrophe im niederbayerischen Deggendorf hat auch vor dem langjährigen Torhüter Christian Helber und seinem Ausrüstungs-Geschäft Hockey-Corner im Ortsteil Fischerdorf nicht Halt gemacht. Die Wassermassen zerstörten nicht nur den Warenbestand, sondern beschäftigten auch das Gebäude nachhaltig. Christian Helber steht vor den Trümmern seiner Existenz. Eishockey NEWS sprach mit dem einstigen Bundesliga-Torhüter der Kölner Haie:
Herr Helber, mitten in den Aufräumungsarbeiten, können Sie schon überblicken welchen materiellen Schaden Sie verkraften müssen?
Christian Helber: "Das Wasser stand gut zweieinhalb bis drei Meter in den Geschäftsräumen. Rund 95 Prozent des Warenbestands sind davon betroffen, ich rechne mit einem Schaden von 600.000 Euro. "
Die Politik versprach schnelle Hilfe. Wie schaut es damit aus?
Helber: "Ich bin zu 100 Prozent auf die Hochwasserhilfe angewiesen, weil es keine Elementarversicherung gab. Alle Anträge bei den zuständigen Behörden, die sich wirklich um alles kümmern, laufen. Bekomme ich vom Staat aber nur 50.000 Euro, dann kann ich zusperren."
Das Gebäude ist arg beschädigt. Die Konsequenzen daraus?
Helber: "Ich musste umziehen, habe jetzt neue Räume in der Graflingerstrasse 222, denn das Gebäude in Fischerdorf müsste kernsaniert werden, dazu habe nicht mehr den Nerv."
Welche Aktionen sind jetzt geplant?
Helber: "Ich habe am Freitag und Samstag (21. Juni von 9 bis 18 Uhr und 22. Juni von 9 bis 15 Uhr, Anm. d. Red.) einen Hochwasserverkauf von Torhüterausrüstung bis zum Schnürsenkel zu radikal gesenkten Preisen. Alle Waren wurden durch die örtlichen Wäschereien gereinigt. Ich möchte mich deshalb ganz herzlich bei den vielen Helfern bedanken, ohne ihre Arbeit wäre es nicht zu schaffen gewesen."
Interview: Peter Schnettler