Markus Eberhardt
Foto: Ziegler
Wie erwartet dauerte das Spiel zwischen den Starbulls Rosenheim und dem SC Riessersee am Freitagabend nur 2:47 Minuten und wurde zur sportlichen Farce. Die Gäste hatten keinen Torhüter zur Verfügung (Eishockey NEWS berichtete), so dass Feldspieler Markus Eberhardt ins Tor musste und dabei auf die alte Ausrüstung von Rick DiPietro zurückgriff. Eberhardt bekam in der 3. Minute einen Schlagschuss von Rosenheims Robin Weihager voll auf die Schulter und verletzte sich dabei. Einige Sekunden hielt Eberhardt noch durch und kassierte nach 2:47 Minuten das 1:0 des Gegners in Überzahl durch Shawn Weller. Danach fuhr Eberhardt zur Bank und weigerte sich, erneut ins Tor zu gehen. Da auch kein anderer Feldspieler des SC Riessersee bereit war, die Torhüterposition zu übernehmen, musste das Spiel abgebrochen werden und wird nun für Rosenheim gewertet mit 3 Punkten und 5:0 Toren.
"Eberhardt hat zumindest eine Schulterprellung erlitten", so Riessersees Geschäftsführer Ralph Bader. "Wir haben extra in der Mannschaftskabine den Schiedsrichter, den Mannschaftsarzt von Rosenheim und einen Schulterspezialisten hinzugezogen, um die Verletzung zu bestätigen. Eberhardt wird auch am Sonntag nicht spielen können", so Bader weiter.
"Es ist schade, dass ein Spiel so zu Ende gehen muss", so Rosenheims Vorstand Willi Graue, der auch die Verletzung im Radio Charivari-Interview in Frage stellte: "Es war ja keine Bewegung erkennbar, bei der eine Verletzung hätte herkommen können. Ich denke mal, das war vielleicht von vorneherein so beabsichtigt gewesen." Graue weiter: "Ich gehe davon aus, dass ein Verfahren gegen Garmisch eingeleitet wird. Garmisch hätte das Spiel auch zuende spielen können." Die Fans können ihre Eintrittskarten umtauschen gegen eine Eintrittskarte für das Heimspiel gegen Weißwasser. Im Umfeld des Spiels blieb es zunächst friedlich, auch wenn SCR-Fans Böller zündeten. Die Polizeikräfte sorgten für einen friedlichen Abzug der Garmischer Fans und begleiteten auch den SCR-Mannschaftsbus aus dem Stadion. Allerdings berichten verschiedene Rosenheimer Medien von Vorfällen und einem Polizeieinsatz am Rosenheimer Bahnhof.
Der Streit wird wohl weitergehen, denn Graue sagte auch, dass es seines Wissens nach den Vorschlag gab, das Spiel abzusagen und das Heimrecht zu tauschen, so dass der SCR das Nachholspiel unter der Woche hätte austragen sollen und Rosenheim am Freitag, aber das vom SCR abgelehnt worden sei. Bader widerspricht dem vehement: "Das ist eine glatte Lüge."
Tobias Welck