Markus Eisenschmid im Trikot der St. John's IceCaps.
Foto: JustSports Photography
Markus Eisenschmid (20) hat vor dieser Saison den Sprung aus der WHL zu den Profis geschafft. Nach der Einladung zum Camp bei den Montreal Canadiens erhielt der gebürtige Marktoberdorfer einen Profivertrag in der AHL bei den St. John's IceCaps in der AHL. Diese spielen im entlegenen Neufundland. In elf Partien gelangen ihm bisher zwei Assists.
Herr Eisenschmid, sie haben Ihren ersten Profivertrag in der AHL unterschrieben, hätten aber auch noch Junioren spielen können.
Markus Eisenschmid: "Ich habe zwar darauf hingearbeitet, aber dass es tatsächlich so gekommen ist, war schon überraschend. Ich hätte noch ein Jahr Junioren spielen können, aber da ich das Vertragsangebot vorliegen hatte, wollte ich es nicht ablehnen, nur um noch mal ein Jahr bei den Junioren zu spielen, wenn ich die Chance habe den Sprung schon ein Jahr früher zu machen."
Wie ist der Übergang von den Junioren zu den Profis?
Eisenschmid: "Es ist schwer und zwar immer noch. Alles ist schneller, härter und genauer, was zwar gewöhnungsbedurftig ist aber im Endeffekt wird auch dort nur Eishockey gespielt. Wenn man Selbstvertrauen hat, dann gewöhnt man sich schnell daran und kann auch mitspielen."
Wie sehen Sie Ihre Leistungen bisher?
Eisenschmid: "Ich bin einer der jüngsten im Team im Moment. Ich spiele dritte oder vierte Reihe und komme im Penalty Killing aufs Eis. Ich bin froh, dass ich aufs Eis komme und spielen darf. Punkte sind mir im Moment egal."
Wie muss man sich die Logistik hinter den Spielen vorstellen? Neufundland ist ja ganz im Osten Kanadas und Tausende Kilometer von anderen Spielorten entfernt.
Eisenschmid: "Wir haben immer zwei Wochen Heimspiele lang und sind dann auf einer zweiwöchigen Auswärtsfahrt. Da wir sehr abgelegen sind, fliegen wir zu den nächstgelegenen Flughäfen und fahren dann von dort auf meistens ein bis zwei Stunden mit dem Bus zu den Spielen. Wir sind also lange zuhause und dann lange unterwegs. Ich muss mich nur um meine persönlichen Sachen kümmern. Um die Ausrüstung kümmern sich unsere Equipment Manager."
Und wie ist das Leben in Neufundland?
Eisenschmid: "Es ist eigentlich ganz normal, bis auf das Wetter. Mal ist es warm und sonnig und dann am nächsten morgen liegt Schnee. Ich wohne direkt im Zentrum, kann also alles zu Fuß machen, was angenehm ist, weil ich hier kein Auto habe. Der Ozean ist auch gleich hier. Ab und zu sieht man mal einen Wal aber ansonsten ist es wie in jeder anderen Stadt auch."
Welche Ziele haben Sie für die kommenden Monate?
Eisenschmid: "Erst einmal Schritt für Schritt gehen. Ich möchte mich hocharbeiten, aber noch nicht zu viel nachdenken, was danach passiert. Zuerst kommt es auf meine Leistungen hier und dann kann ich weiter sehen."
Interview: Michael Bauer