Ratingen und Herford (helle Trikots) sind Kandidaten für die mögliche Fusion. Foto: Ratinger Ice Aliens
Advents- statt des üblichen Sommertheaters. Mangels professioneller Kommunikation untereinander ließ sich im laufenden Monat öffentlich nachvollziehen, warum eine Kooperation zwischen der BeNe-Liga, in der die Top-Teams aus Belgien und den Niederlanden spielen, und Vereinen aus der Regionalliga West (vorerst) ein Gedankenspiel bleibt.
Der ursprüngliche Plan war, dass der BeNe-Liga-Vorstand und der Eishockeyverband Nordrhein-Westfalen (EHV NRW) intern klären, was möglich ist, dann mit den Vereinen im jeweiligen Land sprechen und danach mit einem Konzept an die Öffentlichkeit gehen. Doch dies war bereits mit der Präsentation eines Konzepts der Saison 2019/20 durch BeNe-Liga-Präsident Pascal Nuchelmans Geschichte.
Auf der Sitzung krachte es als Folge einer intensiven Diskussion so heftig, dass die Verantwortlichen der Amsterdam Tigers diese aus Protest verließen.
Die Vertreter mehrerer weiterer Teams machten deutlich, dass sie für einen Start zur Saison 2019/20 nicht zur Verfügung stehen würden, weil ihnen die Reisekosten gegenwärtig zu hoch wären. Liga-Präsident Nuchelmans beharrte aber darauf, das dem EHV NRW unterbreitere Angebot zunächst nicht zurückzunehmen. Für drei oder sogar mehr Mannschaften aus NRW sollte die Liga geöffnet werden. Neben Hamm, Ratingen und Herford sind Neuwied und Limburg Kandidaten, die aber nur als Gäste anderer Landesverbände im Westen mitspielen, weshalb der NRW-Verband hier gar keine direkte Entscheidung treffen kann.
Die Abfrage bei den NRW-Vereinen verlief dann ganz im Sinne der Kritiker aus Belgien und den Niederlanden. Denn im Westen hatte man mit sehr spitzem Bleistift nachgerechnet und festgestellt, dass die Reisekosten mit einer Spielzeit in der Oberliga Nord nahezu auf Augenhöhe liegen würden. Zudem ist den deutschen Clubs der Verbleib von nur zwei altbekannten Rivalen zu wenig. "Die Sache ist auf Eis gelegt", bilanzierte Jan Koch, Vorstandsmitglied der Hammer Eisbären.
Bleibt die Frage nach der Alternative. Da erinnern sich viele an die Zeit ohne Oberliga Nord in den Nuller-Jahren. Bis zum Jahreswechsel wurde da im Norden, Osten und Westen in regionalen Gruppen gespielt, erst in der zweiten Saisonhälfte standen Spiele der besten Teams aus allen Regionen an.
Den Vorschlag, so eine Liga zu spielen, da sind sich viele Funktionäre dem Vernehmen nach sicher, würden bis auf die Nord-Oberligisten mit DEL2-Ambitionen alle annehmen.
Markus Terbach