Toni Söderholm beim Training in Dingolfing.
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"Drei Sekunden Zeit für den Abschluss" oder "Sofort reagieren" und "Geh näher ran". Das waren nur drei Anweisungen von Bundestrainer Toni Söderholm, die am Mittwoch im letzten von vier Trainingseinheiten auf dem Eis beim U25-Lehrgang in Dingolfing fielen.
Noch auf dem Eis lobte der neue Chef seine junge Truppe, bei der Goalie Mirko Pantkowski (Heilbronn), Markus Eisenschmid und Moritz Seider (beide Mannheim) kurzfristig krank oder angeschlagen hatten absagen müssen. Für Kevin Reich, der zum Champions-League-Spiel von Red Bull München nach Salzburg reiste, war am Mittwoch Daniel Fießinger dabei, so dass wieder zwei Torhüter zur Verfügung standen. Marco Sternheimer (Augsburg) und Maximilian Adam (Berlin/Weißwasser) waren ebenfalls nachnominiert. "Es war unheimlich wichtig, dass wir diese drei Tage hatten, ich kann die Jungs nur loben", lautete Söderholms Fazit. "Denn egal, wann die Jungs wieder zu uns kommen - ob in der WM-Vorbereitung oder bei einer anderen Maßnahme, sie waren über das Jahr gesehen schon bei uns. Das macht einen großen, großen Unterschied."
Söderholm würde sich noch mehr Platz im Jahreskalender für derartige Maßnahmen wünschen. Nicht nur eine mehr, sondern "sogar zwei" wären seine Idealvorstellung. Im Gegensatz zu anderen europäischen Nationen wie Schweden, die Schweiz, Tschechien oder Russland/KHL gibt es in Deutschland keine Liga-Pause im Dezember. "Andere Nationen schaffen das! Ich fände das wichtig für das Eishockey in Deutschland." Die DEL pausiert im November und Februar, die DEL2 nur im November.
Söderholm wiederholte dabei auch seine Worte aus dem Dezember: Junge Spieler sollen schnell in Führungsrollen hineinwachsen. "In Schweden und Finnland sind die jungen Spieler sehr, sehr jung. Da spielen 18- und 19-Jährige voll in der ersten Liga in tragenden Rollen. Das wäre für das deutsche Eishockey auch ein wichtiger Schritt."
Seine erste Maßnahme als Bundestrainer habe ihm "sehr viel Spaß gemacht. Man hat sofort gemerkt, warum man sich dafür vorbereitet hat. Es gibt noch viel zu tun, das sage ich ganz ehrlich, aber diese drei Tage waren top für mich."
Michael Bauer