Goalie Mathias Niederberger zeigte gegen Dänemark eine solide Leistung im deutschen Tor.
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Das deutsche Eishockey-Nationalteam hat bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei am Sonntagnachmittag seinen zweiten Dreier im zweiten Spiel eingefahren. Beim tabellarisch wichtigen 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)-Arbeitssieg gegen Dänemark in Kosice offenbarte die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm allerdings erneut insbesondere in der eigenen Zone und im Spielaufbau einige Schwächen.
In der mit knapp 6.000 Besuchern ordentlich besuchten Steel Arena agierten beide Teams in den ausgeglichenen Anfangsminuten vergleichsweise vorsichtig, doch als sich der dänische NHL-Angreifer Mikkel Bödker nach knapp fünf Minuten die erste Strafzeit der Partie leistete, nahm die mit einem unveränderten Lineup angetretene deutsche Mannschaft mehr Fahrt auf. Und nachdem Markus Eisenschmid den ersten Treffer des Nachmittags im resultierenden Powerplay zunächst noch zweimal aus aussichtsreicher Position verpasst hatte, erzielte Lean Bergmann mit einem verdeckten Schlenzer auch das vermeintliche 1:0 für die DEB-Auswahl (7.), doch nach einer Challenge der dänischen Trainer wurde das Tor aufgrund einer angeblichen Torhüterbehinderung - eine mehr als strittige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns - aberkannt.
Und ein weiteres Mal wollte die Scheibe im weiteren Verlauf des ersten Drittels auch nicht mehr in einem der beiden Gehäuse landen. Die deutsche Mannschaft zeigte gegenüber der WM-Auftaktpartie gegen Großbritannien zwar eine leichte Leistungssteigerung und hatte im insgesamt eher zähen Auftaktabschnitt unter dem Strich auch die besseren Torgelegenheiten, doch nach wie vor hatte das DEB-Team reichlich Luft nach oben und leistete sich erneut teils unerklärliche Fehlpässe im Spielaufbau.
Und auch im zweiten Drittel offenbarten das deutsche Team, aber auch sein Gegner, nicht wenige Schwächen. Zwar waren vielversprechende Torszenen angesichts zahlreicher Strafzeiten und einer enorm hohen Fehlerquote auf beiden Seiten keine Mangelware, doch ein hohes Niveau konnte der Begegnung folglich nicht attestiert werden. So passte es auch gewissermaßen zu dieser Partie, dass das erste (anerkannte) Tor in Überzahl fiel: In einem Vier-gegen-drei-Powerplay hämmerte Matthias Plachta den Puck nach Vorarbeit von Leon Draisaitl per Direktschuss zum 1:0 für Deutschland in den kurzen Winkel (31.).
Große Sicherheit sollte allerdings auch dieser Treffer der deutschen Mannschaft zunächst nicht verleihen. Die DEB-Auswahl brachte sich weiterhin immer wieder durch Unkonzentriertheiten und Ungenauigkeiten in der eigenen Zone selbst in die Bredouille, doch die Dänen wussten diese Patzer auch im zweiten Abschnitt nicht auszunutzen. Stattdessen erhöhte das Söderholm-Team elf Sekunden vor der zweiten Pausensirene durch eine sehenswerte Einzelaktion von Frederik Tiffels, der den dänischen Goalie Sebastian Dahm umkurvte und dann mit seiner Rückhand einschoss, auf 2:0.
Doch selbst mit einem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken strahlte das deutsche Spiel keine Souveränität aus. So kam Dänemark auch im dritten Drittel immer wieder zu guten Gelegenheiten, und als die Nordeuropäer schließlich in der 51. Minute durch Mathias Bau Hansen aus spitzem Winkel zum 1:2 verkürzten, hatte sich dieser Anschlusstreffer längst abgezeichnet. So musste die DEB-Auswahl eine enge Schlussphase inklusive eines späten Unterzahlspiels überstehen, doch letztlich brachte die deutsche Mannschaft den zweiten Dreier im zweiten WM-Spiel über die Ziellinie.
Stefan Wasmer