DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.
Foto: City-Press
Herr Tripcke, bis 31. August sind keine Großveranstaltungen erlaubt. Was bedeutet das?
Gernot Tripcke: „Wir planen weiterhin, am 18. September die Saison zu starten. Die Regierung wird sich etwas dabei gedacht haben, Großveranstaltungen nun über einen so langen Zeitraum zu verbieten. Ich würde es so interpretieren, dass es vielleicht ab 1. September wieder geht. Ich gehe auch davon aus, dass wir von der Regierung jetzt erst einmal längere Zeit keine weitere Wasserstandsmeldung hören.“
Was ist die Definition einer Großveranstaltung? Haben Sie eine bekommen?
Tripcke: „Die Definition wird vom Staat kommen, ich gehe davon aus, dass sie eine gemeinschaftliche für alle Bundesländer ist. Ich vermute, wir werden als Sport-Großveranstaltung mit das letzte sein, was wieder erlaubt wird. Deutschland wird allerdings mit das erste Land sein, das auf breiter Front wieder zur Normalität zurückfindet.“
Wie sehen die Planungen für die Liga derzeit aus?
Tripcke: „Wir planen weiter den normalen Saisonstart zum 18. September, ziehen auch die Lizenzprüfung fristegerecht durch, werden aber bei der Plausibilitätsprüfung wohl Abstriche machen müssen. Wir hoffen, den Eistrainingsbetrieb im Juli starten zu können.“
Immer wieder wird über Geisterspiele gesprochen, also Partien ohne Zuschauer.
Tripcke: „Diese sind für uns nicht darstellbar. Wir würden eine kurze Überbrückung hinbekommen, wenn eine Perspektive wäre, dass wir wieder Zuschauer ins Stadion lassen dürfen. Dauerhaft rechnen sich Geisterspiele nicht. Im Eishockey entstehen allein hohe logistische Kosten für die Spielstätten. Auch die Reisen machen mehr Aufwand als in anderen Sportarten und es gibt mehr Spieler.“
Wie sehen die Pläne aus, wenn zum Saisonstart kein Sport mit Zuschauern oder generell Eishockey möglich ist?
Tripcke: „Wir haben Planungsszenarien. Natürlich gibt es intern Gedanken, wie weit wir die Saison eventuell stauchen können oder wir am Modus Abstriche machen können. Wir wären nicht unvorbereitet, wenn man die Saison erst später starten könnte. Neben der sportlogistischen Seite muss aber auch immer eine Finanzierung möglich sein. Das Ziel muss eine faire Meisterschaft sein. Aber ich sehe da nicht schwarz.“
Wie sieht der derzeitige Kontakt mit den Clubs aus?
Tripcke: „Es gibt viele Telefonkonferenzen, meist wöchentlich, manchmal auch in kürzerem Verlauf, mit dem Aufsichtsrat auch häufiger.“
Was wurde bisher gemacht?
Tripcke: „Die gröbsten Sachen sind geklärt, wir haben bei der Kurzarbeit assistiert. Wir geben Flankenschutz für die Gespräche der Clubs mit Spielern und Agenten. Viele Spieler sind schon unter Vertrag. Wir wollen, dass alle ihr Geld kriegen, aber wenn bei einem Verein kein Geld reinkommt, kann ein Spieler zwar auf seinen Vertrag pochen, das wäre aber dann ein Pyrrhussieg. Was hilft ein hoch dotierter Vertrag bei einem Arbeitgeber, den es vielleicht dann nicht mehr gibt? Ein großes Thema ist auch die erneute Erhöhung der Beiträge bei der Verwaltungsberufsgenossenschaft. Dort sind wir in Gesprächen, um Stundungen zu erreichen oder evtl. soagar Teilerlässe. Es werden sonst im Mai Beiträge von über zehn Millionen Euro für die Clubs fällig. Wir sind natürlich zudem mit unseren Partnern im Gespräch und selber als Liga aktiv. Zum Beispiel starten wir ab dieser Woche einen wöchentlichen Podcast.“
Wie sehen die Planungen für die Liga derzeit aus?
Tripcke: „Wir planen weiter den normalen Saisonstart zum 18. September, ziehen auch die Lizenzprüfung fristgerecht durch, werden aber bei der Plausibilitätsprüfung wohl Abstriche machen müssen. Wir hoffen, den Eistrainingsbetrieb im Juli starten zu können.“
Immer wieder wird das Thema Geisterspiele angesprochen, also Spiele ohne Zuschauer.
Tripcke: „Diese sind für uns nicht darstellbar. Wir würden eine kurze Überbrückung hinbekommen, wenn eine Perspektive wäre, dass wir wieder Zuschauer ins Stadion lassen dürfen. Dauerhaft rechnen sich Geisterspiele nicht. Im Eishockey entstehen allein hohe logistische Kosten für die Spielstätten. Auch die Reisen machen mehr Aufwand als in anderen Sportarten und es gibt mehr Spieler.“
Wie sehen die Pläne aus, wenn zum Saisonstart kein Sport mit Zuschauern oder generell Eishockey möglich ist?
Tripcke: „Wir haben Planungsszenarien. Natürlich gibt es intern Gedanken, wie weit wir die Saison eventuell stauchen können oder wir am Modus Abstriche machen können. Wir wären nicht unvorbereitet, wenn man die Saison erst später starten könnte. Neben der sportlogistischen Seite muss aber auch immer eine Finanzierung möglich sein. Das Ziel muss eine faire Meisterschaft sein. Aber ich sehe da nicht schwarz.“
Wie sieht der derzeitige Kontakt mit den Clubs aus?
Tripcke: „Es gibt viele Telefonkonferenzen, meist wöchentlich, manchmal auch in kürzerem Verlauf, mit dem Aufsichtsrat auch häufiger.“
Was wurde bisher gemacht?
Tripcke: „Die gröbsten Sachen sind geklärt, wir haben bei der Kurzarbeit assistiert. Wir geben Flankenschutz für die Gespräche der Clubs mit Spielern und Agenten. Viele Spieler sind schon unter Vertrag. Wir wollen, dass alle ihr Geld kriegen, aber wenn bei einem Verein kein Geld reinkommt, kann ein Spieler zwar auf seinen Vertrag pochen, das wäre aber dann ein Pyrrhussieg. Was hilft ein hoch dotierter Vertrag bei einem Arbeitgeber, den es vielleicht dann nicht mehr gibt? Ein großes Thema ist auch die erneute Erhöhung der Beiträge bei der Verwaltungsberufsgenossenschaft. Dort sind wir in Gesprächen, um Stundungen zu erreichen oder eventuell sogar Teilerlässe. Es werden sonst im Mai Beiträge von über zehn Millionen Euro für die Clubs fällig. Wir sind natürlich zudem mit unseren Partnern im Gespräch und selber als Liga aktiv. Zum Beispiel starten wir ab dieser Woche einen wöchentlichen Podcast.“
Was bedeutet das Verbot der Großveranstaltungen für CHL?
Tripcke: „Das ist schwieriger, weil wir den kleinsten gemeinsamen Nenner finden müssen und 14 Länder beteiligt sind. Man muss Mittel finden, falls man nicht reisen kann. Auch die multinationalen Ligen wie die EBEL haben solche Probleme. Aber auch hier kann man am Modus drehen, die Vorrunde vielleicht in Turnierform spielen, die Gruppenphase ganz weglassen oder in den Playoffs dann jeweils nur ein Spiel spielen. International ist der Spielbetrieb schwieriger zu gestalten, weil man nicht weiß, wann in welchem Land wieder gespielt werden darf oder man bei Reisen die Gefahr hat, dass man vielleicht nicht zurückdarf.“
Es wird immer wieder über mögliche finanzielle Probleme für Clubs gesprochen. Wie gesund ist die Liga?
Tripcke: „Es gibt Einbußen durch fehlende Playoffs. Viele Clubs haben jetzt auch den Dauerkartenverkauf nicht gestartet, weil sie ihre Fans nicht mit reinziehen wollen. Niemand weiß, wie sich die Wirtschaftskrise auswirken wird. Kommen die Zuschauer? Oder kommen sie vielleicht gerade deshalb, weil sie nach der langen Zeit ohne Sport ausgehungert sind und Eishockey vermissen? Der vorsichtige Kaufmann ist in dieser Zeit eher zurückhaltend. Aktuell gibt es im Hinblick auf die Clubs in der Liga keinen Grund, Trübsal zu blasen, was die neue Saison angeht. Aber wir müssen die Wunden der alten Saison lecken und versuchen, gemeinsam über den Sommer zu kommen.“
Interview: Michael Bauer
Was bedeutet das Verbot der Großveranstaltungen für CHL?
Tripcke: „Das ist schwieriger, weil wir den kleinsten gemeinsamen Nenner finden müssen und 14 Länder beteiligt sind. Man muss Mittel finden, falls man nicht reisen kann. Auch die multinationalen Ligen wie die EBEL haben solche Probleme. Aber auch hier kann man am Modus drehen, die Vorrunde vielleicht in Turnierform spielen, die Gruppenphase ganz weglassen oder in den Playoffs dann jeweils nur ein Spiel spielen. International ist der Spielbetrieb schwieriger zu gestalten, weil man nicht weiß, wann in welchem Land wieder gespielt werden darf oder man bei Reisen die Gefahr hat, dass man vielleicht nicht zurückdarf.“
Wie gesund ist die Liga?
Tripcke: „Es gibt Einbußen durch fehlende Playoffs. Viele Clubs haben jetzt auch den Dauerkartenverkauf nicht gestartet, weil sie ihre Fans nicht mit reinziehen wollen. Niemand weiß, wie sich die Wirtschaftskrise auswirken wird. Kommen die Zuschauer? Oder kommen sie vielleicht gerade deshalb, weil sie nach der langen Zeit ohne Sport ausgehungert sind und Eishockey vermissen? Der vorsichtige Kaufmann ist in dieser Zeit eher zurückhaltend. Aktuell gibt es im Hinblick auf die Clubs in der Liga keinen Grund, Trübsal zu blasen, was die neue Saison angeht. Aber wir müssen die Wunden der alten Saison lecken und versuchen, gemeinsam über den Sommer zu kommen.“
Interview: Michael Bauer