DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch (Mitte) und DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke (rechts).
Foto: imago images / Pressefoto Baumann
UPDATE. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) und die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL2) haben die am Mittwochabend beschlossene Verlängerung des bundesweiten Verbots von Großveranstaltungen bis Ende Oktober entspannt zur Kenntnis genommen – weil es die Möglichkeit für Ausnahmeregelungen offen lässt. Das Verbot gilt nämlich nur für Veranstaltungen, „bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind“. Andere könnten unter Umständen und je nach Einschätzung der Behörden vor Ort erlaubt werden. Das lässt die Tür für eine Eishockey-Saison mit Zuschauern zumindest ein Stück weit offen – so sehen das auch die beiden Liga-Geschäftsführer.
„Wir nehmen zur Kenntnis, dass es kein allgemeines Verbot gibt und werden zusammen mit den Arenen alle Anstrengungen unternehmen, um so viele Zuschauer wie möglich in die Hallen zu bekommen", sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke in einer ersten Reaktion, und ergänzt: "Selbstverständlich muss dabei die Wirtschaftlichkeit gegeben sein.“
Auch DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch äußerte sich gegenüber Eishockey NEWS in einer ersten Reaktion entspannt. "Die Aussagen habe ich zur Kenntnis genommen. Inhaltlich muss man die Bedeutung aber natürlich prüfen. Nach aktuellem Stand lässt man eine Entscheidung und klare Aussage zu Sportveranstaltungen, was die Spiele der DEL2 betreffen würde, meines Wissens noch offen", so Rudorisch zur Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende Oktober. Er verweist deshalb darauf, dass Sportveranstaltungen nicht unbedingt von dieser Regelung betroffen sein müssen: "Insofern ist sicher der Ansatz richtig, Großveranstaltungen wie Volks- und Stadtfeste von organisierbaren Sportveranstaltungen zu trennen. Bezüglich Ablauf und Kontakterfassung sind wir eher mit Kinoaufführungen und Theaterveranstaltungen zu vergleichen, welche in einigen Bundesländern bereits wieder möglich sind." Unter Berücksichtigung welcher Maßnahmen Eishockeyspiele schon ab August/September sogar mit Zuschauern möglich wären, daran arbeitet die vom DEB ins Leben gerufene Task Force Eishockey derzeit.
„Der Beschluss der Bundesregierung ist für uns ein absolut ermutigendes Signal. Es liegt jetzt an allen Beteiligten im deutschen Eishockey, auf dieser Grundlage einen tragbaren Plan zu präsentieren, der die Politik überzeugt. Genau dies ist die Aufgabe der Task Force, die sich seit Wochen unter Federführung des DEB intensiv damit beschäftigt und bis Mitte Juli die entsprechenden Ergebnisse vorweisen wird", betonte auch DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel am Donnerstag auf Nachfrage von Eishockey NEWS, dass der aktuelle Beschluss dem Eishockeysport durchaus Möglichkeiten bietet – und nannte dabei auch ein konkretes Beispiel: „Es gibt keine Veranlassung, von unserem Fahrplan mit einem pünktlichen Saisonstart abzuweichen. Auch für den Deutschland Cup haben wir nun eine klare Perspektive und wollen im November in Krefeld vor Zuschauern spielen."
Sebastian Groß/Stefan Wasmer