Nico Sturm.
Foto: NHL Media
Wenn in der kommenden Woche die NHL-Trainingscamps starten sollen, dann ist auch Nico Sturm von den Minnesota Wild dabei. Der Rookie und Nationalspieler, der in dieser Saison sechsmal für das NHL-Team zum Einsatz kam, den Großteil der Spielzeit aber bei den Iowa Wild in der AHL verbrachte – wo er mit zwölf Toren und 20 Vorlagen fünftbester Scorer war –, hat sich in den vergangenen Wochen ausführlich vorbereitet.
„Wenn wir wieder spielen, bin ich bereit“, erklärt der 25-Jährige, der auch zum Ende der vergangenen Saison bereits zwei Spiele für die Wild absolvieren durfte. Nachdem er nach dem Abbruch der Saison, den er auf einer Busfahrt von Grand Rapids nach Iowa erlebte, zunächst noch in den Vereinigten Staaten geblieben war, kehrte er am 8. April nach Deutschland zurück. Dort hat er mittlerweile sein eigenes Fitnessstudio eingerichtet. „Ich bin dann sofort voll ins Sommertraining eingestiegen, wollte jetzt dann aber auch rechtzeitig vor dem Start des Trainingscamps wieder zurück nach Minneapolis, um auch wieder auf das Eis zu können.“
Seit vergangener Woche ist das für ihn nun bei den Wild wieder möglich. „Alle waren vorsichtig, haben Abstand gehalten“, erzählt er. „Im Kraftraum musste man nach den Übungen alles desinfizieren. Und man muss die Maske tragen, wenn man herumläuft.“ In der Kabine seien einige Plätze frei geblieben. Trainiert wurde in zwei Gruppen. „Alle haben sich gefreut, dass sie wieder aufs Eis dürfen. Das hat man richtig gespürt. Bei uns hatte es die ganze Woche 30 Grad, aber es machte den Jungs nichts aus, ins Stadion zu kommen.“
Die aktuellen Entwicklungen in den USA mit steigenden Corona-Zahlen und auch Fällen verfolgt er kritisch: „In den USA wurde an das Problem anders herangegangen und es hat der Gesamtsituation sicher nicht geholfen“, sagt er. „Und es überrascht mich auch nicht, dass Eishockeyspieler positiv getestet wurden, weil sie sich ja mit anderen Akteuren in Eishallen und Fitnessstudios fitgehalten haben.“
Wie viele andere, so hat auch er Fragen, wenn er an den geplanten Re-Start Ende Juli/Anfang August denkt. „Was passiert wenn jemand krank wird und vielleicht plötzlich die Top-Reihe fehlt? Ist das dann noch fair? Aber wenn man alles in einem sicheren Rahmen hält, ausführlich testet und nicht Ärzten oder Krankenschwestern die Tests wegnimmt, spricht meiner Meinung nichts dagegen.“
Michael Bauer
Das komplette Interview mit Nico Sturm, in der er über die Situation in den USA spricht, einen Blick auf den Re-Start sowie Gegner Vancouver wirft und seine eigene Situation analysiert, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Eishockey NEWS.