René Rudorisch, Geschäftsführer der DEL2.
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Die Hoffnung auf einen Saisonstart Anfang Oktober musste die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL2) Ende vergangener Woche endgültig begraben. Im Interview aus unserer aktuellen Print-Ausgabe spricht Geschäftsführer René Rudorisch über die Gründe dafür und die kommenden Aufgaben für Clubs und Liga.
Herr Rudorisch, die DEL2 sah sich gezwungen, den geplanten Saisonstart am 2. Oktober um weitere fünf Wochen auf 6. November zu verschieben. Konnten die lokalen Konzepte der Standorte nicht überzeugen, oder was waren die Gründe dafür?
René Rudorisch: „Die lokalen Gesundheitsbehörden bewerten die erstellten Konzepte durchaus positiv und unterstützen vieles auch. Doch die aktuellen Verordnungen der Landesregierungen machen es unmöglich, auf Grundlage der Konzepte eine Freigabe für den Spielbetrieb mit Zuschauern zu erhalten. Fakt ist deshalb, es gab an keinem Standort eine Freigabe für ein Konzept. Und das nicht, weil die Konzepte nicht gut waren, sondern weil sich die Ämter auf lokaler Ebene nicht über die aktuellen Verordnungen der Landesregierungen setzen konnten.“
Welche Auswirkung hat die erneute Verschiebung auf Modus und Spielplan?
Rudorisch: „Unser Ziel ist, auch mit Blick auf die Fans und Sponsoren, die Hauptrunde komplett darzustellen. Inwiefern wir dazu die Endrunde modifizieren müssten, werden wir die nächsten Tage und Wochen besprechen. Wir machen jetzt keinen Schnellschuss. Wir wollen den Grundmodus beibehalten. Wir planen 52 Hauptrundenspiele ab dem 6. November. Wir versuchen, Dienstagsspiele zu vermeiden und gegebenenfalls die Saison dann nach hinten zu verlängern. Dazu haben sich auch die Clubs überwiegend positiv geäußert.“
Bereuen Sie im Nachhinein, den – im Vergleich mit der DEL – recht frühen Planstarttermin Anfang Oktober gewählt zu haben, der nun letztlich doch nicht zu halten war?
Rudorisch: „Wir bereuen es überhaupt nicht – ganz im Gegenteil. Es geht nach wie vor darum, so früh wie möglich mit so vielen Zuschauern wie wirtschaftlich nötig zu starten. Das haben wir von Anfang an gesagt. Und deshalb muss auch das Verständnis dafür da sein, dass wir uns in Etappen daran machen müssen, dieses Ziel zu erreichen. Wir hatten Hoffnung für den 2. Oktober, aber nun haben unter anderem auch die wieder steigenden Corona-Fallzahlen dazu geführt, dass sich die Politik nicht weiter dazu geäußert hat und dass die Restriktionen in einigen Bundesländern noch nicht angegriffen werden. Wir hatten gehofft, dass es vorwärts geht, ist es aber nicht – und somit geht es jetzt in die nächste Etappe.“
Nun sind weitere fünf Wochen bis zum möglichen Start gewonnen: Was sind die Aufgaben für die Clubs und die Liga in der nächsten Zeit?
Rudorisch: „Die Aufgaben stehen: Die Clubs müssen zusehen, dass sie finanziell alles im Griff behalten. Sie müssen die Situation mit ihren Arbeitnehmern und speziell den Spielern lösen, um nicht in Gefahr zu kommen, frühzeitig zahlungsunfähig zu werden. Das ist der Kampf vor Ort. Aus Ligasicht hat nun die Rahmenterminplanung oberste Priorität. Und dann geht es darum, ein Regelwerk für verschiedene Eventualitäten zu finden. Was passiert, wenn ein Team in Quarantäne muss? Was passiert bei einem erneuten Lockdown oder einem erneuten Saisonabbruch? Diese Sachen muss man dieses Jahr – zumindest gedanklich – berücksichtigen und deshalb müssen sie auch ins Regelwerk.“
Interview: Sebastian Groß
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