Wie lange bleiben die Arenen (hier Arena Nürnberger Versicherung) noch leer? Diese Frage wurde auch in dieser Woche nicht beantwortet.
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Inzwischen haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), die DEL, die DEL2 und der DEB zu der politischen Entscheidung vom Donnerstag Stellung bezogen. Dabei fielen die Reaktionen breit gefächert aus: Ernüchterung, abwartende Zurückhaltung und neue Hoffnung wechselten sich ab. "Positiv herauszustellen ist, dass Sportveranstaltungen von generellen Großveranstaltungen entkoppelt betrachtet wurden", führt zum Beispiel DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch an und ergänzt: "Auch die Bildung einer Arbeitsgruppe zum einheitlichen und machbaren Umgang zur Wiederzulassung von Zuschauern sehen wir als Liga positiv."
DOSB-Präsident Alfons Hörmann teilte am Freitag zu den Entscheidungen vom Donnerstag aber auch seine Sorgen mit: "Jeder zusätzliche Monat mit massiven Beschränkungen im Sport, wie nunmehr weiterhin durch Veranstaltungen ohne Zuschauereinnahmen, führt dazu, dass wir unser wertvolles Angebot im sportlichen und gesellschaftlichen Bereich nicht auf dem bewährten Niveau aufrechterhalten können. Zugleich reduziert es die Möglichkeiten des Sports, die Krise aus eigener Kraft zu bewerkstelligen."
„Erfahrungsgemäß ist es ratsam, die konkreten Umsetzungen der Länder abzuwarten", erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke bereits am Donnerstagabend zu den Entscheidungen der Bundespolitik auf den Social-Media-Kanälen der Liga. "Wir werden zeitnah mit den Clubs sowie innerhalb der Ausschüsse beraten“, so der DEL-Boss weiter zur sich stellenden Frage, wie sich die neue Ausgangslage auf den geplanten Saisonstart am 13. November auswirkt.
DEB-Präsident Franz Reindl und DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel ließen am Freitagmorgen in einer gemeinsamen Erklärung verlauten: „Wir begrüßen zunächst die Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich in den kommenden beiden Monaten mit den Rahmenbedingungen zur Rückkehr der Zuschauer befasst." Was die Arbeit dieser angeht und die Herausforderungen, die es gemeinsam anzugehen gilt, meinen die DEB-Vertreter: "Von immenser Wichtigkeit wird es dabei sein, dass klar reguliert wird, wie sich kleine, mittlere und große Sportveranstaltungen definieren und auf dieser Basis eine klare Perspektive zu erarbeiten, die absolut dringend notwendig ist. Das ist für das Eishockey wie für andere Mannschaftssportarten ein essenzieller Punkt."
Sowohl der DOSB als auch die DEB-Vertreter ("Wir sind bereit, neben den bereits bestehenden Hygienekonzepten, weiter unseren Beitrag zu leisten, damit spätestens November eine Zulassung von Fans wieder möglich ist.") und DEL2-Geschäftsführer Rudorisch signalisierten bereits ihre Bereitschaft, den weiteren Weg von Politik und Sport aktiv zu begleiten: "Ich bin überzeugt davon, dass im Schulterschluss Politik und Sport Möglichkeiten finden werden, Zuschauer zu den Sportveranstaltungen unter bereits erarbeiten Hygienekonzepten zuzulassen, um den Sport wirtschaftlich zu stabilisieren. Hierzu würde sich die DEL2 gerne einbringen."
Was den geplanten Saisonstart in der DEL2 am 6. November angeht, können die Auswirkungen des weiteren Verbots von Großveranstaltungen und der Zeitraum für die Vorschläge der Arbeitsgruppe (bis Ende Oktober) noch nicht genau abgeschätzt werden. Rudorisch meinte dazu am Freitag: "Grundlegend gilt es für uns, am notwendigen aktuellen Plan für einen Saisonstart festzuhalten. Gleichzeitig sollten auch für den Sport gleiche Bedingungen und Sichtweisen wie für andere Veranstaltungen gelten. Wenn somit gemäß der aktuellen Vorgabe Großveranstaltungen mit Hygienekonzepten mit Schwerpunkt Kontaktnachvollziehbarkeit und Mundschutz durchführbar sind, muss dies auch für Sportveranstaltungen mit entsprechenden Konzepten gelten."
Sebastian Groß