Löwen-Geschäftsführer Jürgen Rumrich, Pressesprecher Simon Rentel und Hubert Hörmann, Präsident des EC Bad Tölz (von links nach rechts).
Foto: Martin Vogel
Das Eisstadion in Bad Tölz wird einen neuen Namen erhalten. Nachdem der bisherige Hauptsponsor der Tölzer Löwen (Wee) seinen vertraglich zugesagten Pflichten nicht nachgekommen ist, haben die Verantwortlichen des DEL2-Standorts den Vertrag mit dem Unternehmen gekündigt. "Wir haben trotz vieler intensiver Gespräche keine Hoffnung mehr gesehen, die uns zustehenden Beträge noch zu erhalten”, begründete Hubert Hörmann, der Präsident des EC Bad Tölz und Mitglied im Beirat der Tölzer Löwen, diesen Schritt. Die bisher vergebenen Werbeflächen werden damit wieder frei - ganz zuvorderst der Name des Eisstadions auf der Flinthöhe.
“Durch den Verlust unseres Hauptsponsors ist in unseren Planungen für die kommende Saison natürlich eine Lücke entstanden”, gibt Jürgen Rumrich, Geschäftsführer der Löwen, unumwunden zu. “Es ist aber auch wichtig zu betonen, dass wir für die laufende Spielzeit keinerlei Probleme haben. Alle Rechnungen sind bezahlt, alle erhalten pünktlich ihre Gehälter.” Doch die Lizenzierung für das nächste Jahr in der zweithöchsten deutschen Spielklasse naht. “Eishockey in Tölz ist nicht in Gefahr - aber für den sicheren Verbleib in der DEL2 müssen wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Lücke verkleinert wird”,so Rumrich.
Und dafür haben die Tölzer folgende Idee: In einer großen Aktion verkaufen die Löwen den Stadionnamen für die kommende Saison. Die Aktion läuft über zwei Phasen: In der ersten, die am kommenden Montag um 19:28 Uhr startet, können alle Interessierten für 100 Euro “virtuelle Pucks” erwerben. Die Namen auf diesen Werbeflächen können die Interessierten frei wählen - egal ob den Namen des eigenen Unternehmens, des Lieblingsspielers oder der Ehefrau. Mit weiteren 100 Euro vergrößert sich die erkaufte Werbefläche. Nach zwei Wochen endet die erste Phase - die acht Namen, die zu diesem Zeitpunkt die größten Werbeflächen einnehmen, gehen weiter in die zweite Runde.
In dieser können keine neuen Namen mehr vorgeschlagen werden, sondern nur noch die acht Namen aus der ersten Runde weiter unterstützt werden. Ab diesem Zeitpunkt kostet der Kauf nur noch zehn Euro pro Einheit. Via SMS oder per Überweisung kann so entschieden werden, welcher Name in der kommenden Saison das Stadion auf der Flinthöhe ziert. Und d´niemand geht leer aus: Alle Namen, die an der Aktion teilnehmen, erhalten ihre jeweiligen Werbeflächen prominent im Eingangsbereich des Eisstadions platziert.
“Jeder, der hilft, dass wir auch nächstes Jahr in der DEL2 spielen dürfen, erhält einen Platz im Herzen des Tölzer Eishockeys.” Darüber hinaus fließt ein Teil der Einnahmen in die Jugendförderung des ECT. “Viele Leute haben uns angeboten zu helfen. Wir wollten aber nicht einfach um Spenden bitten, sondern all denen, die es gut mit dem Tölzer Eishockey meinen, etwas zurückgeben. Und der Name unserer Heimat ist mit das wertvollste, was wir anbieten können”, erklärt Hörmann.
Gleichzeitig nehmen die Verantwortlichen das Umfeld auch in die Pflicht: “Wir sind einer der kleinsten Standorte im deutschen Profisport. Als einer der besten und traditionsreichsten Eishockey-Standorte der Republik sind wir ein Aushängeschild der Region und tragen dazu bei, das Oberland noch lebenswerter zu machen. Und es ist unser Anspruch, so hoch wie möglich zu spielen und den Namen Bad Tölz im ganzen Land zu repräsentieren. Profisport ist kein Luxus, sondern hebt die Lebensqualität in der Stadt und der Region. Deshalb hoffen wir, dass wir breite Unterstützung erhalten werden, auch in diesen Zeiten, die für viele Menschen und Unternehmen nicht einfach sind”, so Rumrich.
Und so ist neben den in der kommenden Woche beginnenden DEL2-Playoffs für Spannung bis zum 26. Mai gesorgt - dann wird feststehen, wie das Bad Tölzer Eisstadion in der kommenden Saison heißen wird.