Den ersten Sieg in der Serie gegen Ravensburg eingefahren haben die Tölzer Löwen am Donnerstagabend. Foto: Oliver Rabuser
Die DEL2-Playoffs haben im Viertelfinale ihr erstes kleines Wunder. Dass die Kassel Huskies die Heilbronner Falken im eigenen Stadion mit 6:4 besiegt haben, klingt auf den ersten Blick wenig verwunderlich. Die Schlittenhunde hatten die Hauptrunde immer klar dominiert und die Tabelle letztlich mit 20 Punkten Vorsprung angeführt. Heilbronn ging zudem deutlich dezimiert in die Partie - agierte etwa mit nur einem Goalie auf dem Spielberichtsbogen, dazu mit vier Verteidigern und zehn Stürmern. Aber sie erwischten den perfekten Start mit ihrem 1:0 nach sechs Sekunden. Die Schlittenhunde wirkten überrumpelt, es wollte speziell in der ersten Phase des Matches nichts zusammenlaufen. Heilbronn wartete geduldig auf seine Chancen und führte zum ersten Pausentee mit 3:0. Kassel vermochte mit der ungewohnten (Druck-)Situation nicht umzugehen, auch im zweiten Drittel lief kaum etwas zusammen bei den Hausherren, sodass sich Heilbronn spätestens nach dem 4:0 in perfekter Ausgangslage sah. Auch der Schlussabschnitt begann so, dass alles nach einer echten Sensation roch. Die gab es dann auch...
Denn als Eric Valentin nach 49 Minuten den ersten Kasseler Treffer des Abends schoss, schien bei den Falken irgendetwas kaputt gegangen zu sein. Nur 20 Sekunden später legte Oliver Granz das 2:4 nach, weitere 29 Sekunden später jubelte Marco Müller über sein 3:4. Die Nerven auf Falken-Seite lagen blank, auch eine Auszeit konnte das 4:4 weitere zwei Spielminuten später nicht verhindern. Das Momentum vollends auf seiner Seite habend schossen die Huskies folgerichtig noch zwei weitere Tore und dürften Heilbronn mit der Wende von 0:4 auf 6:4 gehörig Selbstvertrauen gestohlen haben.
Ohne solch spektakulären Verlauf blieb die zweite DEL2-Partie des Abends. Hier setzte sich mit Bad Tölz der Favorit durch. Zwar gelang Ravensburg das erste Tor des Abends durch Driendl, die Bad Tölzer aber antworteten wenige Sekunden später mit dem Ausgleich. Den Grundstein für den Sieg legte die Mannschaft von Kevin Gaudet zu Beginn des Mittelabschnitts. Sie erzielte drei Tore binnen drei Minuten und fande auch auf den danach folgenden Anschlusstreffer die richtige Antwort. Beim Stand von 5:2 ging es ins finale Drittel, doch anders als in Kassel war der Drops in der Wee-Arena wirklich gelutscht. Dass James Bettauer für die Towerstars nach 48 Minuten auf 3:5 verkürzte, ließ das Pendel nicht in eine andere Richtung ausschlagen, stattdessen legte Thomas Merl 41 Sekunden vor dem Ende auf 6:3 ins leere Tor nach - ein verdienter Sieg für die Löwen.
Am Freitag stehen die beiden weiteren DEL2-Viertelfinals an: Dann treffen sowohl Bietigheim und Frankfurt aufeinander wie auch Freiburg und Kaufbeuren.
Manuel Weis