Die Eisbären Berlin sind nach einem 2:1-Erfolg in der Finalserie gegen Wolfsburg der deutsche Eishockeymeister der Saison 2020/21.
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Der neue und zugleich 100. deutsche Eishockeymeister kommt aus Berlin. Die Eisbären bezwangen im entscheidenden Spiel 3 die Grizzlys Wolfsburg mit 2:1 und holten damit zum insgesamt achten Mal seit der Ligagründung 1994 den Titel in die Hauptstadt. Damit ist Berlin der Rekordchampion der PENNY DEL. Für die Niedersachsen war es dagegen die vierte verlorene Finalserie in den vergangenen zehn Spielzeiten. Den Titel des MVP in den Finals sicherte sich Eisbären-Verteidiger Ryan McKiernan, der insgesamt sieben Tore in den Playoffs erzielte.
Mit Vollgas starteten beide Mannschaften in den finalen Showdown. Und wie: Die Gäste erwischten einen guten Start, wurden allerdings eiskalt erwischt. Denn gleich die erste Offensivaktion der Eisbären führte zum Erfolg – Kris Foucault passte auf Mark Olver und der Routinier schob früh zum 1:0 ein (2.). Die Antwort der Niedersachsen dauerte aber nur 25 Sekunden, weil Mathis Olimb sofort mit dem nächsten Wechsel per Alleingang ausgleichen konnte. Der Ausgleich war umstritten, da ein Grizzly zuvor seinen Helm verlor und die Scheibe dennoch spielte. Laut Regelwerk hätte er dafür eine kleine Strafe aufgrund unkorrekter Ausrüstung erhalten müssen. Im Anschluss blieben die Hauptstädter, die wieder auf Zach Boychuk zurückgreifen konnten, ihrer aggressiven Linie aus Spiel 2 treu. Wolfsburg stand aber stabil und kam immer wieder zu gefährlichen Kontern. Tore sollten im ersten Abschnitt allerdings keine mehr fallen. „Wir müssen strukturierter sein. Wir probieren zu viel zu erzwingen als zu erspielen“, sagte Eisbären-Verteidiger Frank Hördler nach dem Eröffnungsdrittel auf MagentaSport.
Wolfsburg musste ab dem zweiten Abschnitt nach einem Zusammenstoß auf Garrett Festerling verzichten. Und Berlin kam enorm druckvoll aus der Kabine, was sich in der 24. Minute auszahlen sollte. Kai Wissmann fuhr um den Kasten der Grizzlys und bediente Leo Pföderl mustergültig, der Torjäger musste nur noch einschieben. Und der Eisbär verpasste wenig später eine weitere große Chance, Matt White scheiterte zudem an der Latte. Den VW-Städtern gelang es das zweite Drittel über nur ganz selten, den Puck druckvoll nach vorne zu spielen und offensive Aktionen zu kreieren. Berlin machte die neutrale Zone dicht und jagte jeder Scheibe hinterher. Allerdings versäumte es die Mannschaft von Trainer Serge Aubin, die Führung auszubauen. „Wir müssen die Scheibe tief bringen, hart arbeiten und nochmal alles rausholen“, blickte Grizzly Phil Hungerecker bei MagentaSport auf den Schlussabschnitt voraus.
Die Eisbären starteten mit Powerplay in die finalen 20 Minuten, ließen die Gelegenheit aber verstreichen. Wolfsburg musste sich nun etwas einfallen lassen und mehr Torgefahr entwickeln. Die Gäste mühten sich und spielten schneller, Berlin blieb aber weiter im aggressiven Forecheck. Dann bekamen die Grizzlys ihre Möglichkeit in Überzahl. Und Matti Järvinen hatte gut elf Minuten vor dem Ende tatsächlich den Ausgleich auf dem Schläger. Langsam wurde auch die Zeit ein Faktor, die Uhr tickte immer mehr runter. Torhüter Dustin Strahlmeier verhinderte in der 53. Minute die Entscheidung gegen Marcel Noebels. Eine Minute und 30 Sekunden vor dem Ende zog Wolfsburg den Torhüter – die letzte Chance auf die Overtime blieb aber ungenutzt. Der Rest war blau-roter Eisbären-Jubel.
Tony Poland