Ihm gebührten nach Spielende die Standing Ovations der Fans: Der 17-jährige Philipp Dietl hielt in seinem ersten PENNY-DEL-Spiel von Beginn an alle 28 Schüsse auf sein Tor und führte die Straubing Tigers so zum 2:0-Auswärtserfolg in München.
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In einer Nachholpartie des 40. Spieltags der PENNY DEL haben die Straubing Tigers einen seltenen Auswärtserfolg beim EHC Red Bull München gefeiert: Durch ein 2:0 (2:0, 0:0, 0:0) pirschten sich die Niederbayern zwei Tage nach der 2:4-Heimniederlage gegen Schwenningen weiter an die Top Sechs heran, München fällt auf Platz sechs zurück.
Dabei waren die Voraussetzungen für die Mannschaft von Trainer Tom Pokel vor Spielbeginn alles andere als optimal, mussten sie doch sowohl auf Top-Verteidiger Brandon Manning als auch auf ihre Nummer eins Sebastian Vogl (beide fallen mit einer Beinverletzung wochenlang aus) verzichten. So schlug die Stunde des 17-jährigen Philipp Dietl, der über sich hinauswuchs und mit 28 Saves bei seinem ersten PENNY-DEL-Spiel von Beginn an einen unvergesslichen Abend erlebte. Auf der Bank nahm übrigens der noch jüngere Nico Pertuch (16) von DEL2-Kooperationspartner EV Landshut Platz.
Im ersten Abschnitt kamen die Hausherren zwar besser aus der Kabine, präsentierten sich jedoch in der Folge ziemlich passiv und ließen Straubing so immer wieder zu Chancen kommen. Traf Liga-Top-Scorer Jason Akeson erst noch den Pfosten (10.), machten es erst Verteidiger Ian Scheid (14.) sowie kurz darauf Tigers-Kapitän Sandro Schönberger (16.) besser und schickten die Partie beim Stand von 2:0 in die erste Drittelpause – eine verdiente Führung für die Gäste.
Die Hausherren kamen mit ordentlich Wucht aus der Kabine, fanden allerdings weiter keinen Weg an der Defensive oder an Dietl vorbei. Die größte Chance hatte Jonathon Blum mit einem Pfostenschuss (30.). Insgesamt lieferte das bemühte München kein gutes Spiel ab, Straubing erledigte seine Aufgaben ordentlich und strahlte mit einzelnen offensiven Nadelstichen immer eine gewisse Gefährlichkeit aus.
Wer im letzten Drittel einen Sturmlauf der Mannschaft von Trainer Don Jackson erwartet hatte, wurde enttäuscht: Straubing verteidigte souverän in der Defensive, hatte einmal Glück bei einem Pfostentreffer von Andrew O’Brien (45.) – doch ließ insgesamt gegen weiter unkonzentriert und nicht zwingend genug spielende Roten Bullen nicht viel zu. Vielmehr verpassten sowohl Andi Eder (48.) als auch Akeson (49.) bei einem Vier-gegen-Drei-Powerplay die Vorentscheidung, als jeweils das Gestänge dem 3:0 im Weg stand. Was bei Straubing durchkam, parierte der überragende Dietl – und der sicherte sich tatsächlich den Shutout gegen München.
Michael Bayer