Mit 0:4 verlor das deutsche Team in der Qualifikation fürs Viertelfinale glatt gegen die Slowakei.
Foto: Andreas Robanser
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat am Dienstagmorgen ihr Qualifikationsspiel um den Viertelfinaleinzug gegen die Slowakei mit 0:4 verloren. Die DEB-Auswahl konnte nicht an den verbesserten Auftritt gegen die USA am Sonntag anknüpfen, sondern offenbarte die gleichen Baustellen wie bereits in den ersten beiden Turnierspielen gegen Kanada und China: Die Probleme mit der kleinen Eisfläche führten zu zahlreichen Fehlern im Aufbauspiel und generell im Passspiel, genauso im defensiven Stellungsspiel (Zuordnung). Offensiv wurden zu wenige Chancen kreiert und kaum Schüsse aufs slowakische Gehäuse abgegeben. Dazu kamen gegen robuste Slowaken zahlreiche verlorene Zweikämpfe und Laufduelle. So ging die klare Niederlage auch in dieser Form in Ordnung und das deutsche Team muss nach dem Verpassen der Runde der besten Acht frühzeitig die Heimreise antreten. Ein heftiger Dämpfer für das deutsche Eishockey nach dem herausragenden Silbererfolg vor vier Jahren und der WM-Halbfinalteilnahme im Vorjahr.
Im Gegensatz zum letzten Gruppenspiel gegen die USA rotierte Bundestrainer Söderholm wieder David Wolf zurück in die Offensive und an die Seite von Tom Kühnhackl und Nico Krämmer. Lean Bergmann stand nicht im Kader, weil der Finne nach der Rückkehr von Marco Nowak ins DEB-Team acht Verteidiger aufstellte. Ins Gehäuse kehrte nach der Spielpause gegen die US-Boys erwartungsgemäß Mathias Niederberger von den Eisbären Berlin zurück, der die Niederlage letztlich trotz einiger guter Paraden nicht verhindern konnte und mehrfach im Stich gelassen wurde.
Im Gegensatz zum USA-Spiel überließ das deutsche Team den Slowaken vom ersten Drittel an weitestgehend das Geschehen auf dem Eis. Zu groß war der Abstand zu den gegnerischen Spielern, vor allem in der defensiven Zone. Und so kam die Führung für die Slowaken nicht gänzlich unerwartet, wenn auch unglücklich in ihrer Entstehung. Ein Schuss von Kristian Pospisil an den Schlittschuh von DEB-Verteidiger Jonas Müller sprang unglücklich vors Gehäuse. Niederberger bekam den Puck nicht zu fassen und Libor Hudacek schob diesen letztlich über die Linie (12.). Die besten Chancen fürs deutsche Team hatte im ersten Abschnitt Krämmer, der einmal im Alleingang an Patrik Rybar im slowakischen Gehäuse scheiterte. Die Führung für die Slowakei nach 20 Minuten ging jedoch absolut in Ordnung.
Auch im zweiten Abschnitt machte sich das deutsche Team – einmal mehr auch aufgrund von unnötigen Strafzeiten – das Leben selbst schwer. Innerhalb von knapp zwei Minuten erhöhten die laufstarken Slowaken zunächst bei vier gegen vier und dann kurz nach Ablauf einer Strafe gegen Matthias Plachta mit einem Doppelschlag auf 3:0. Der Weg zum Comeback fürs deutsche Team damit noch länger als ohnehin schon. Nach vorne ging weiter wenig bis gar nichts – Rybar im Gehäuse der Slowakei musste kaum eingreifen und wurde zu selten geprüft.
Im Schlussabschnitt – dem besten der deutschen Mannschaft – gelang der Söderholm-Auswahl ebenfalls kein Treffer. Gegen aggressiv verteidigende Slowaken blieben zwei Überzahlspiele ungenutzt. Und so ging es beim Stand von 0:3 in die Schlussphase, die jedoch keine Spannung mehr in die Partie bringen konnte. Martin Hrivik erzielte mit einem Treffer ins verwaiste deutsche Gehäuse den 4:0-Endstand. Für den unrühmlichen Schlusspunkt sorgte David Wolf, der seinen Gegenspieler Libor Hudacek mit einem Stockcheck gegen den Kopf niederstreckte und daraufhin frühzeitig duschen gehen durfte. Die Slowakei trifft nun im Viertelfinale auf die USA, Dänemark bekommt es mit Russland zu tun.
Sebastian Groß