Nationalstürmer Marcel Noebels (30) und die Eisbären Berlin dürfen wie bereits im vergangenen Jahr die deutsche Meisterschaft feiern.
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Die Eisbären Berlin haben ihren Titel aus dem vergangenen Jahr erfolgreich verteidigt und sind nach 2005, 2006, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013 sowie 2021 zum neunten Mal deutscher Eishockeymeister. Das Team von Head Coach Serge Aubin setzte sich am Mittwochabend im vierten Finalmatch der PENNY DEL deutlich mit 5:0 (1:0, 3:0, 1:0) beim EHC Red Bull München durch – dank großer Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse, einem herausragenden Goalie Mathias Niederberger und Hattrick-Schütze Matt White. Die Serie ging damit mit 3:1 an die Eisbären, deren Kapitän Frank Hördler nach der Partie zum wertvollsten Spieler der Playoffs 2022 gekürt wurde.
„Wenn es darauf ankommt, sind wir eine Einheit und haben alles reingeschmissen, damit wir kein Gegentor kriegen", beschrieb der bärenstarke Niederberger die Teamleistung hinterher im Interview bei MagentaSport. Sein Mitspieler Kai Wissmann zeigte sich „einfach nur stolz, Teil dieser geilen Mannschaft sein zu dürfen. Es war brutal schwer." Münchens Nationalstürmer Patrick Hager sagte: „Außer dass wir die Torchancen nicht genutzt haben, können wir uns nicht viel vorwerfen. Berlin war heute einfach eiskalt."
München startete schwungvoll in die vierte Finalbegegnung, hatte bereits in der zweiten Spielminute durch die Youngster Justin Schütz und Filip Varejcka die erste große Doppelchance und erarbeitete sich auch im weiteren Verlauf des ersten Drittels viele hochkarätige Tormöglichkeiten. Der glänzend aufgelegte Mathias Niederberger vereitelte diese allerdings immer wieder mit starken Paraden. Und als der Eisbären-Goalie doch einmal vermeintlich bezwungen war, zählte der Treffer nicht, weil Schütz den Nationalkeeper im Torraum behindert hatte. Stattdessen erzielten die primär bei Kontern gefährlichen Berliner den einzigen regulären Treffer des Auftaktabschnitts, als ein langer Pass von Frank Hördler durch Andrew O’Brien nicht abgefangen werden konnte und bei Matt White landete, der entschlossen zum Gehäuse der Roten Bullen zog und den Puck gefühlvoll unter die Latte setzte (9.).
Und auch im zweiten Durchgang blieb Berlin das deutlich effizientere Team. München begann erneut druckvoll, kam dem Ausgleichstreffer in der Anfangsphase des Drittels ganz nahe – doch die Tore machten die Eisbären. Erst durfte Frans Nielsen nach Vorarbeit von White aus kurzer Distanz zum 2:0 einschießen, weil die Zuordnung in der Defensive der Roten Bullen nicht stimmte (25.), und nur 51 Sekunden später legte Leo Pföderl mit einer Direktabnahme ins lange Eck das 3:0 nach. Münchens Schlussmann Henrik Haukeland sah dabei nicht ideal aus.
Dieser Doppelschlag hinterließ Wirkung bei den Gastgebern. Bei einem Alleingang von Ben Street, den Niederberger wiederum herausragend entschärfte (35.), standen die Roten Bullen zwar noch einmal dicht vor ihrem ersten Treffer des Abends, doch unter dem Strich hatte Berlin die Partie nun weitaus besser im Griff. Und spätestens als White im Powerplay einen Schuss von Verteidiger Kai Wissmann zum 4:0 abfälschte (37.), befanden sich die Eisbären klar auf Meisterschaftskurs.
Tatsächlich geriet die Berliner Titelverteidigung daraufhin im Schlussabschnitt nicht mehr in Gefahr. Mit dem deutlichen Vorsprung im Rücken vermieden die Eisbären nun erwartungsgemäß allzu große Risiken, das Aubin-Team präsentierte sich stattdessen defensiv diszipliniert und taktisch clever. Und zehn Sekunden vor der Schlusssirene sorgte White mit einem Empty-Net-Goal aus der eigenen Zone sogar noch für das 5:0 – sein drittes Tor des Abends.
Stefan Wasmer