Nach einem umstrittenen Penalty im Spiel zwischen Schwenningen und Bietigheim vom Sonntag hat die PENNY DEL nun eine Erklärung abgegeben.
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In der Partie zwischen den Schwenninger Wild Wings und Bietigheim Steelers vom Sonntag führte der entscheidende Treffer im Shootout zu Diskussionen. Die PENNY DEL hat am Montag in einer Stellungnahme die Situation analysiert und aufgeklärt.
Zum faktischen Ablauf: Bietigheims Spieler Chase Berger führt den Puck im Penalty-Schießen in Richtung Schwenninger Tor. Bei dem Versuch, einen Schuss abzugeben, verspringt der Puck und gleitet nach vorne links weiter. Berger sammelt den Puck ein und bringt einen Schuss aufs Tor, der über die Linie geht. Die Schiedsrichter entscheiden auf ein gutes Tor, obwohl ein Unparteiischer kurz nach dem Treffer ausgewunken hatte.
Zum Regelbuch: "Das Regelbuch trifft keine Aussage dazu, was genau ein Schuss ist und ob ein Schussversuch bereits ein Schuss ist. Das IIHF Situation Handbook (24.3.) greift diesen Fall jedoch auf: Bei einem Shootout- oder Penalty-Schuss-Versuch ist der Schütze bereit zu schießen und als der Spieler ungefähr die Hash-Marks der Anspielkreise erreicht, holt der Spieler zum Schuss aus und schießt nicht (aber die Bewegung sieht so aus, als ob der Spieler versucht hätte zu schießen). Der Puck bewegt sich weiter in Richtung Torlinie, der Spieler holt sich den Puck zurück, schießt und erzielt schließlich ein Tor. Zählt dieses Tor? Ja, dieses Tor zählt. Der Puck wurde nicht wirklich geschossen. Der Puck blieb in Richtung Torlinie in Bewegung. Es gab keinen Rebound (Regel 24.2.).“
Begründung: Ein verunglückter/misslungener Schussversuch ist in der Regelauslegung kein Schuss, sondern eben nur der Versuch. Somit war der eigentliche Torabschluss der erste Schuss und nicht der zweite. Entsprechend wurden die Schiedsrichter geschult, in diesen Fällen auf ein gutes Tor/gültiges Tor zu entscheiden und sie haben dies im vorliegenden Fall auch getan.
Der Schiedsrichter erkannte die Schussbewegung des Penalty-Schützen und nahm an, dass aus der Schussbewegung ein tatsächlicher Schuss resultiert. Deshalb winkte er aus (brachte das Wash-Out-Signal). Unmittelbar danach wurde klar, dass der beabsichtigte Schuss im Versuchsstadium stecken blieb. Es lag eine verfrühte Reaktion des Schiedsrichter vor.
Mit seinem Wash-Out-Signal gilt der Penalty-Schuss jedoch nicht als beendet. Der Penalty-Schütze nahm den Puck nach dem missglückten Schussversuchs wieder auf und der nun folgende eigentlich Schuss traf ins Tor.
Dazu die Liga: "Es ist anzunehmen, das mit dieser verfrühten Reaktion die Beteiligten irritiert wurden. Aufgrund dessen sind die Schiedsrichter gehalten, Zeichengebung/Signals bei einen Penalty-Schuss zu unterlassen, bis die Situation eindeutig ist. Die Spieloffiziellen (Schiedsrichter und Linesperson) werden von den Verantwortlichen nochmals darauf hingewiesen."