Nick Latta
Foto: Kim Enderle
Nach der Playoff-Partie in der DEL2 am Freitag zwischen Ravensburg und Landshut wurden nachträglich zwei Ermittlungsverfahren durch den EV Landshut eingeleitet. „Das Verfahren gegen Towerstars-Verteidiger Denis Pfaffengut musste eingestellt werden, da gemäß Disziplinarordnung (Paragraph 1 Absatz 1) nachträgliche Verfahren nur für vermeintliche Regelverstöße, die auf dem Eis durch die Schiedsrichter nicht geahndet wurden, zu beantragen sind“, so die Liga in einer Mittelung am Sonntag. Pfaffengut hatte im Spiel allerdings eine kleine Strafe (Check gegen die Bande) erhalten.
Ein zweites nachträgliches Verfahren hat ein Spiel Sperre für Ravensburgs Angreifer Nick Latta zur Folge. Der Disziplinarausschuss hat nach Würdigung der Beweismittel festgestellt, dass bei besagter Szene ein Verstoß gegen DEL-Regel 48 vorliegt und der Spieler deshalb – in Verbindung mit einer Geldstrafe – für eine Partie gesperrt wird. „Die Situation ereignet sich bei Spielzeit 31:41 im Drittel der Ravensburg Towerstars. Der Puck landet nach einem 'broken play' in Richtung linke Ecke im Drittel der Ravensburg Towerstars. Ein Spieler des EV Landshut versucht die Scheibe aufzunehmen, was ihm nicht gelingt und der Puck wird weiter Richtung Ecke gespielt. Der Spieler des EV Landshut #9 Tyson McLellan skatet in Richtung des Pucks und versucht diesen anzunehmen und wird bereits von einem Spieler der Ravensburg Towerstars bedrängt. Der Spieler der Ravensburg Towerstars #14 Nickolas Latta beobachtet die Situation von Richtung der blauen Linie in die Ecke skatend und checkt als sog. dritter Mann den Spieler #9 Tyson McLellan des EV Landshut gemäß IIHF-DEL Regel 48 gegen den Kopf- und Nackenbereich“, heißt es in der Beschreibung der Liga. Zudem habe Latta mit seiner Aktion, die „rücksichtlos und ohne anderen Zweck“ war, eine schwere Verletzung seines Gegenspielers in Kauf genommen habe. In weiteren Punkten vermeldete die DEL2: Latta „unternahm keinen Versuch an die Scheibe zu gelangen“, „der Spieler des EV Landshut war unvorbereitet auf die Aktion seines Gegenspielers“ und „die Aktion wäre vermeidbar gewesen“.
Landshuts Geschäftsführer Ralf Hantschke hatte nach Spiel 5 und den Verletzungen von Tyson McLellan und Jack Doremus gesagt: „Der EV Landshut ist bestürzt über die Ereignisse, die sich im Rahmen unseres fünften Playoff-Spiels in Ravensburg zugetragen haben. Nach der Auszeit der Ravensburg Towerstars im zweiten Drittel wurden Schlüsselspieler unserer Mannschaft bewusst attackiert, um diese aus dem Spiel zu nehmen. Wir haben die Pflicht unsere Spieler zu schützen und ein derartiges Verhalten, das von den Schiedsrichtern in weiten Teilen nicht bzw. unzureichend geahndet wurde, klar anzusprechen. Deshalb haben wir uns gegenüber der Liga deutlich positioniert und dieses Fehlverhalten mit allen dazu notwendigen Formalitäten unmissverständlich angezeigt. Als Geschäftsführer des EV Landshut habe ich nicht nur unseren Spielern, sondern auch dem Eishockeysport gegenüber eine Verantwortung zu tragen. Die Gesundheit der Spieler und ein fairer, sportlicher Wettbewerb müssen immer im Vordergrund stehen. Das war aus Sicht des EV Landshut im Spiel in Ravensburg nicht gegeben.“