Keine Chance für Tobias Ancicka: Tschechiens Filip Chlapik erzielt beim Länderspiel in Frankfurt einen Treffer aus kurzer Distanz.
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Im zweiten Spiel der WM-Vorbereitung kassierte die deutsche Herren-Nationalmannschaft die zweite Niederlage. Beim erneuten Vergleich mit Tschechien unterlag die DEB-Auswahl vor 5.108 Zuschauern in Frankfurt mit 1:5. Zwischen den Pfosten durfte diesmal Tobias Ancicka beginnen. Florian Bugl fungierte als Backup. Maximilian Franzreb rotierte aus dem Lineup. In der Verteidigung debütierte Bremerhavens Verteidiger Moritz Wirth, dafür erhielt Marco Nowak eine Pause. Die Sturmreihen blieben unverändert, sodass Daniel Schmölz (fehlte schon in Kassel krankheitsbedingt) und Dennis Lobach erneut außen vor blieben.
Im zweiten Länderspiel als Head Coach der deutschen Nationalmannschaft sah Harold Kreis erstmals einen 0:1-Rückstand. Bereits nach 81 Sekunden brachte Jakob Flek – schon am Donnerstag in Kassel der auffälligste Akteur – die Tschechen nach einer Kombination über Lubos Horky und Roman Horak in Führung. Generell gehörte die Anfangsphase den Gästen, die im ersten Powerplay der Partie die Scheibe gut laufen ließen, doch Horky und Horak (beide 12.) ließen insgesamt drei gute Chancen aus dem Slot liegen. Zu diesem Zeitpunkt genoss Tschechiens Schlussmann Stepan Lukes (noch) einen ruhigen Arbeitstag. Gegen Manuel Wiederer (3.) und Alexander Karachun (8.) hatte der 27-jährige Rechtsfänger routinemäßige Saves gezeigt. Im ersten eigenen Überzahlspiel agierte die DEB-Auswahl zu verspielt und gab keinen eigenen Torschuss ab. Die beste Gelegenheit ließ Parker Tuomie erst kurz vor der ersten Pause liegen. Der Stürmer der Straubing Tigers scheiterte bei einem Zwei-auf-eins-Konter an der Stockhand von Lukes. Insgesamt kontrollierte aber das Team von Kari Jalonen, das den deutschen Spielaufbau immer wieder geschickt störte, das Match.
Kurios wurde es zu Beginn des zweiten Abschnitts: Zunächst schlug Tschechiens Filip Chlapik (24.) aus aussichtsreicher Position am Puck vorbei, nur Momente später ereilte Dominik Bokk auf der anderen Seite das gleiche Schicksal. Dann sorgte die Reihe um Maximilian Kammerer, Daniel Fischbuch und Alexander Karachun mal für Alarm, doch ein Torferfolg blieb aus. Das galt auch für die Aktionen von Marcel Nobels (31.), Tuomie (36./Alleingang in Unterzahl) sowie Tschechiens Radan Lenc (28.), der aus spitzem Winkel an Ancicka scheiterte. Besser machte es David Tomasek (36.), der freistehend das 0:2 markierte. Zweimal hatte Ancicka noch glänzend pariert, doch im dritten Anlauf stocherte die Nummer 96 der tschechischen Mannschaft die Scheibe über die Linie. In den ersten Wechseln unmittelbar nach dem Gegentreffer zeigte Deutschland eine Reaktion, doch Noebels, Julius Karrer und Danjo Leonhardt konnten Lukes nicht überwinden.
Den Zwei-Tore-Vorsprung bauten die Tschechen im letzten Drittel noch aus. Dabei verhinderte Ancicka zunächst das 0:3 gegen Horky. Kurz darauf war der DEB-Goalie aber machtlos, weil die Tschechen eine Drei-auf-zwei-Situation mustergültig ausspielten. Chlapik (47.) musste auf Zuspiel von Michael Spacek nur noch den Schläger hinhalten. Den vierten tschechischen Treffer erzielte Radan Lenc (49.) mit einem satten Handgelenkschuss. Zuvor hatte Marcus Weber im eigenen Drittel einen Fehlpass gespielt, dann verlor Bokk einen Zweikampf gegen Pavel Pycha. Mit einem fulminanten One-Timer in Überzahl gelang Bokk (55.) letztendlich doch ein Tor für Gastgeber. Dafür wurde der Angreifer der Löwen Frankfurt von seinem Heimpublikum dementsprechend frenetisch gefeiert. Für den 1:5-Endstand sorgte allerdings Ondrej Beranek (59.) und brachte – den auch in der Höhe verdienten – Erfolg der Jalonen-Auswahl endgültig unter Dach und Fach. Der 27-Jährige bestrafte einen Scheibenverlust von Maximilian Kammerer.
Schöne Geste: Stadionsprecher Marcus Haider wurde für seinen 150. Einsatz für den DEB von Frankfurts Kultfigur Rüdiger Storch ausgezeichnet.
Tim Heß