Das deutsche Nationalteam (schwarze Trikots) brachte Österreich zwar ergebnistechisch zu Boden, die Leistung der DEB-Auswahl ließ allerdings viel Luft nach oben.
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Zwei frühe Treffer durch Dominik Bokk sowie Parker Tuomie sicherten der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft am Donnerstagabend in Deggendorf ein 2:0 (2:0, 0:0, 0:0) gegen Österreich und damit den ersten Sieg der laufenden WM-Vorbereitung. Insbesondere offensiv offenbarte die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis in einer über weite Strecken an Höhepunkten armen Partie aber viel Luft nach oben.
Das deutsche Team erwischte ergebnistechnisch einen idealen Start in das Match und führte nach fünfeinhalb Minuten bereits mit 2:0. Dabei nutzte die DEB-Auswahl eine ganz frühe Strafzeit gegen Österreich eiskalt aus, als Marcel Noebels einmal mehr seine exzellente Spielübersicht demonstrierte und Dominik Bokk fand, der vom linken Bullykreis zum 1:0 einschoss (2.). Das zweite deutsche Tor war daraufhin eine Straubinger Koproduktion, nach Vorarbeit von Mario Zimmermann nahm Parker Tuomie Tempo auf, zog von der rechten Seite vor das ÖEHV-Gehäuse und erzielte das 2:0 (6.).
Doch zwei Treffer schwächer waren die Österreicher im ersten Drittel nicht zwingend. Die Mannschaft von Head Coach Roger Bader spielte durchaus mutig mit und hatte ihre Tormöglichkeiten, im Vergleich zum DEB-Team mangelte es allerdings an Effizienz. Auf der anderen Seite schafften es die Gastgeber nach dem frühen Powerplay, in dem der Puck gut gelaufen war, kaum noch, sich im Auftaktabschnitt einmal für längere Zeit in der österreichischen Zone festzusetzen.
Dieses Bild sollte sich im zweiten Durchgang nur marginal ändern. Das deutsche Team legte mit einer hochkarätigen Rückhand-Chance durch Maximilian Kammerer (22.) zwar stark los, verpasste es danach jedoch trotz des einen oder anderen vielversprechenden Ansatzes erneut, die Österreicher dauerhaft unter Druck zu setzen. So gestalteten die Besucher auch das zweite Drittel ausgeglichen, phasenweise hatte Österreich sogar leichte Vorteile. Letztlich waren die Abschlüsse des Weltranglisten-15. aber weder quantitativ noch qualitativ ausreichend, um DEB-Goalie Maximilian Franzreb ernsthaft ins Schwitzen zu bringen.
Und auch im dritten Durchgang waren die österreichischen Offensivaktionen nicht zwingend genug, auch wenn der ÖEHV-Auswahl in keinem Moment das Engagement und das Bemühen um den Anschlusstreffer abzusprechen war. Tatsächlich war Österreich im Schlussabschnitt sogar das spielbestimmende Team, während sich die deutsche Mannschaft viel zu selten konstruktiv Richtung gegnerisches Gehäuse bewegte. Darüber hinaus spielte das Kreis-Team die wenigen aussichtsreichen Konter nicht konsequent zu Ende. Folglich hatten die letzten 20 Minuten kaum noch Highlights zu bieten, und am Ergebnis änderte sich nichts mehr.
Stefan Wasmer