Möglicherweise sind die Spieler der Crocodiles Hamburg um Torhüter Kai Kristian zum vorerst letzten Mal in der Oberliga eingelaufen.
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UPDATE (21:30 Uhr): Die Oberliga Nord droht mit Blick auf die Saison 2023/24 einen weiteren Club zu verlieren. Wie das Hamburger Abendblatt am Freitag als erstes berichtet hatte, will der Club am Montag einen Insolvenzantrag stellen. Der Club bestätigte das am Freitagabend: "Anfang April dieses Jahres erhielt die 1. Hamburger Eissport GmbH die schriftliche Absage eines bis dahin für die nächste Spielzeit sicher geglaubten neuen Hauptsponsors", heißt es in der Mitteilung des Clubs. Und weiter: "Am Ende hat in der Nacht vom 20. auf den 21.04.2023 die Gesellschafterversammlung den Beschluss gefasst, kein weiteres Kapital zur Verfügung zu stellen. Und sie ist zu der Auffassung gekommen, dass die Anmeldung einer Insolvenz unvermeidbar ist."
Bereits Ende 2018 stellte der Drittligist aus Farmsen einen Insolvenzantrag. Da dieser aber in Eigenverwaltung als Planinsolvenz durchgeführt wurde, war die Oberligateilnahme weiterhin gesichert. Nach dem Beschluss der Gesellschafter des Hamburger Clubs vom Donnerstag, das neue Finanzproblem nun nicht auffangen zu wollen, ist das Aus in der Oberliga für den Hamburger Club zu befürchten. "In der Hoffnung auf ein wenig Verständnis für diesen schweren Gang, bedanken wir uns abschließend bei den Fans der Crocodiles Hamburg für deren große Unterstützung in den letzten Jahren", heißt es in der Mitteilung der Gesellschafter.
Schon nach dem Playoff-Aus gegen den SC Riessersee vor einigen Wochen hatte Hamburgs Geschäftsführer Sven Gösch angesichts der Perspektivlosigkeit in Sachen DEL2-Aufstieg mit Blick auf die eigene Halle gesagt: „Und dann wird es irgendwann schwierig, Geldgeber zu motivieren, sich deutlich mehr zu engagieren.“ Genau dieser Fall ist nun viel früher als erhofft eingetreten… und die Gesellschafter bestätigen das auch in ihrer Mitteilung: "Aus heutger Sicht ist keine wesentliche Besserung der allgemeinen Rand- und Rahmenbedingungen im Hamburger Eishockeysport in nächster Zeit erkennbar. Auch wenn die Gesellschafter ihren Verpflichtungen bis an die eigene finanzielle Schmerzgrenze
immer nachgekommen sind, fehlt es immer noch an Perspektiven für die Crocodiles Hamburg, deren Fans und am Ende auch dem Eishockeysport in Hamburg insgesamt."