Frankfurt, hier Kapitän Reid McNeill im schwarzen Trikot, und Mannheim mit Tyler Gaudet lieferten sich am Mittwochabend ein mitreißendes Derby.
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Die Adler aus Mannheim haben in der PENNY DEL mit ihrem vierten Sieg in Serie zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze übernommen. Das Team von Head Coach Johan Lundskog setzte sich am Mittwochabend in einem vorgezogenen Match des fünften Spieltages mit 5:4 (3:1, 2:1, 0:2) im Derby bei den Löwen Frankfurt durch. Dabei hatten die Adler nach einem Blitzstart vor fast 7.000 Zuschauern die ersten 40 Minuten fest im Griff, bevor Frankfurt die Partie im letzten Abschnitt doch noch einmal spannend machte. „Wir haben am Ende gut Druck gemacht, aber die ersten zehn Minuten haben uns heute wirklich wehgetan“, resümierte Löwen-Doppeltorschütze Maksim Matushkin nach der Schlusssirene im Interview bei MagentaSport.
Mannheim überrollte die schläfrigen Löwen zu Beginn förmlich und führte nach nicht einmal neun Spielminuten durch Treffer von Jordan Szwarz (6.), Daniel Fischbuch (7.) sowie John Gilmour in Unterzahl (9.) bereits mit 3:0. Frankfurt hingegen kam erst nach dem 1:3 durch Ville Lajunen (10.) im Match an. In der zweiten Hälfte des ersten Drittels häuften sich die hessischen Möglichkeiten, weitere Tore fielen im rasanten Auftaktdurchgang allerdings nicht.
Im zweiten Abschnitt verpuffte der Frankfurter Offensivschwung zunächst wieder. Stattdessen verfielen die Löwen zurück in die Passivität der Anfangsphase. Die überzeugenden Adler bestraften dies eiskalt, Matthias Plachta in doppelter Überzahl (23.) und Markus Hännikäinen (29.) mit dem zweiten Mannheimer Shorthander des Abends stellten auf 5:1. Frankfurt benötigte wiederum einen Treffer – Matushkin verkürzte mit seinem ersten DEL-Tor überhaupt auf 2:5 (31.) –, um mehr Zugriff auf das Geschehen zu bekommen, die dominante Mannschaft blieben unter dem Strich jedoch die Adler.
Wer die Quadratestädter auf dem Weg zu einem ungefährdeten Dreier sah, wurde im dritten Drittel indes eines Besseren belehrt. Frankfurt präsentierte sich nun deutlich aggressiver als in den ersten 40 Minuten – und wurde für den neuen Elan schnell belohnt: Matushkin mit seinem zweiten Treffer (43.) sowie Eugen Alanov (47.) brachten die Löwen auf 4:5 heran. Das mitreißende Derby stand jetzt auf Messers Schneide, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Frankfurt bis in die Schlusssekunden immer wieder am Ausgleich schnupperte. Letztlich brachte Mannheim den Erfolg über die Ziellinie, musste sich allerdings angesichts der Überlegenheit in den ersten zwei Durchgängen den Vorwurf gefallen lassen, dass der Sieg am Ende unnötig knapp ausfiel.
Stefan Wasmer