Während Nick Latta (links) und Meister Ravensburg nach der fünften Niederlage in Serie auf Platz zwölf abgerutscht sind, steht Kassel an der Tabellenspitze.
Foto: Kim Enderle
Der Blick auf die aktuelle DEL2-Tabelle (siehe unten) ist schon leicht verrückt: Auf den vier Playdown-Rängen stehen nach acht Spieltagen der Vizemeister aus Bad Nauheim (11.), der Meister aus Ravensburg (12.), der Titel-Mitfavorit aus Krefeld (13.) und die Bietigheim Steelers als Schlusslicht. Letztere kamen erst im Sommer als Absteiger aus der PENNY DEL zurück in die Zweite Liga und haben – auch aufgrund zahlreicher Verletzungssorgen – mit nur vier Punkten aus den ersten acht Partien nun auch eine Liga tiefer erstmal schwer zu kämpfen. Sowohl die Pinguine als auch die Steelers gehören neben DEL2-Spitzenreiter Kassel (18 Punkte aus acht Spielen) und Dresden (Tabellendritter, 15 Punkte) zu den vier Teams, die im Falle einer Meisterschaft im Frühjahr 2024 sportlich in die PENNY DEL aufsteigen dürften.
Noch gleicht die Zweite Liga einem Fahrstuhl – ganze drei Punkte trennen Platz zwei (Weißwasser) aktuell von Platz zehn (Freiburg). Die ohnehin hohe Leistungsdichte in der DEL2 hat noch einmal zugenommen. Und so manche Statistik ist einfach nur verrückt: Rosenheim, Aufsteiger aus der Oberliga, ist mit bereits vier „Dreiern“ zu Hause das beste Heimteam der Liga, auswärts dagegen noch sieglos. Erzrivale Landshut hingegen gewann vier der fünf Auswärtsspiele (unter anderem auch in Rosenheim) und ging dafür zu Hause bisher immer als Verlierer vom Eis.
Aktuell ist weder in Bietigheim noch in Krefeld Panik angesagt, die Unzufriedenheit bei den Kellerkindern ist dennoch spürbar. „Da war keiner vorm Tor, wir waren nicht gefährlich genug. Meine Mannschaft war verkrampft, mit null Toren können wir nicht gewinnen“, nahm Pinguine-Coach Boris Blank in seiner Analyse der 0:1-Heimpleite gegen Weißwasser kein Blatt vor den Mund und ärgerte sich zudem über den risikohaften Aufbau vor dem Gegentreffer zum spielentscheidenden 0:1 in der Schlussphase.
Auch Steelers-Cheftrainer Dean Fedorchuk gab nach der 3:6-Heimpleite gegen die Selber Wölfe zu: „Wir haben eine harte Zeit. Wenn du einen Fehler machst, wirst du von so cleveren Spielern, wie Selb sie hat, sofort bestraft.“ Der Kanadier hofft auf Besserung, wenn seine Mannschaft endlich in Bestbesetzung auflaufen kann: „Hoffentlich wird es uns helfen, wenn nun zwei, drei Spieler zurückkommen, um mehr Tore zu erzielen. Bei uns fielen zuletzt sieben der Top-Zehn-Spieler aus, das ist das Problem.“
Sebastian Groß