Im Spitzenspiel zwischen Berlin und Straubing wurde um jeden Zentimeter Eis gekämpft.
Foto: IMAGO/Contrast
Am 10. Spieltag der PENNY DEL fehlten den Straubing Tigers nur zehn Sekunden zur Tabellenführung. Beim 4:3 nach Penalty-Schießen in Berlin bejubelten die Niederbayern am Ende zwar den Sieg im Top-Spiel, verpassten aber durch den späten Eisbären-Ausgleich die volle Punkteausbeute und damit auch den Sprung auf Rang eins. Wolfsburgs Minimalisten siegten unterdessen mit 1:0 bei Meister München, während die Nürnberg Ice Tigers beim 5:3 in Ingolstadt ihren ersten Auswärtserfolg unter Dach und Fach brachten.
Spitzenreiter Berlin hatte im Top-Spiel gegen Straubing den besseren Auftakt und ging durch Freddy Tiffels 1:0 in Front. Sehenswert war dabei die Vorarbeit durch Patrice Cormier, der Tiffels die Scheibe mustergültig auflegte. Straubing war allerdings nicht geschockt und glich durch Philip Samuelsson aus. Ty Ronning schoss Berlin wieder nach vorn, doch nach der ersten Pause drehten die Tigers das Match in Person von Mike Connolly und Tim Brunnhuber. Die Führung hielt bis zehn Sekunden vor Schluss. Dann sprang Marcel Noebels der Puck quasi vom eigenen Gesicht auf den Schläger – und der Routinier setzte die Scheibe zum 3:3 in den Knick. Nach wilder Overtime war es dann erneut Brunnhuber, der den entscheidenden Penalty für die Mannen vom Pulverturm verwandelte.
Die Grizzlys Wolfsburg zeigten dagegen einmal mehr, warum ihre Auswärtsbilanz in München so stark ist. Beim amtierenden Meister zeigten die Niedersachsen ein nahezu fehlerfreies Match und entführten durch das knappe 1:0 alle Punkte aus der bayerischen Landeshauptstadt. Nolan Zajac bugsierte den Puck in der 22. Minute in den Winkel – es sollte der einzige Treffer des Abends bleiben.
Ihren ersten Auswärtssieg verbuchten die Nürnberg Ice Tigers. In einer Partie, in der beide Teams mit offenem Visier agierten, gewannen die Franken beim ERC Ingolstadt durch zwei späte Treffer mit 5:3. Defender Ludwig Byström stellte die Weichen erst kurz vor Schluss auf Sieg, Danjo Leonhardt machte mit seinem Schuss ins verwaiste Panther-Gehäuse dann alles klar.
Die Kölner Haie gerieten nach zwei klaren Niederlagen in der Vorwoche auch in Frankfurt unter die Räder. Die Hausherren kamen glänzend aus den Startblöcken und führten nach einem Doppelschlag von Carter Rowney und Yannick Wenzel schnell mit 2:0. Die Haie schüttelten sich, kämpften sich aber noch im ersten Durchgang zurück. Erst hämmerte der bis dahin torlose Tim Wohlgemuth die Scheibe zum 1:2 unters Dach, dann traf Maxi Kammerer per Penalty zum 2:2. Fünf Minuten waren im Mittelabschnitt gespielt, da schnürte Wohlgemuth seinen Doppelpack und netzte in Überzahl zum 3:2 für die Domstädter ein. Cameron Brace tunnelte Mirko Pantkowski zehn Minuten später jedoch zum 3:3. Und es kam noch schlimmer für die Gäste: Das 4:3 der Löwen durch Ville Lajunen war kurios und bitter – denn Brady Austin fälschte den verunglückten Schuss des Neu-Frankfurters ins eigene Tor ab. Die Entscheidung fiel dann sechs Minuten vor dem Ende, als Brace Kölns Kapitän Moritz Müller im Laufduell einige Meter abnahm und das Hartgummi zum 5:3 in den Winkel schickte. Maksim Matushkin erhöhte noch auf 6:3, ehe Justin Schütz für die Haie Ergebniskosmetik betrieb.
Die Adler Mannheim sind unterdessen endgültig in die Erfolgsspur zurückgekehrt. In Bremerhaven setzte sich der Titelaspirant aus der Kurpfalz mit 4:2 durch. Kris Bennett gelangen dabei zwei Treffer. Dagegen befinden sich die Iserlohn Roosters trotz namhafter Neuzugänge unter der Woche weiter tief im Tabellenkeller. Gegen die Augsburger Panther unterlagen die Sauerländer daheim mit 2:6.
Schlusslicht bleibt jedoch die Düsseldorfer EG, die beim 2:5 in Schwenningen die achte Pleite im zehnten Spiel hinnehmen musste. Die Wild Wings, bei denen Sebastian Uvira zwei Tore besorgte, verteidigten hingegen Rang drei.
André Schall