Mit inzwischen 52 Jahren will Jaromir Jagr eine letzte starke Saison im Trikot seines Extraliga-Clubs Rytiri Kladno bestreiten. Dafür hat sich die tschechische Eishockeylegende unter anderem eine strenge Diät verordnet.
Foto: IMAGO/CTK Photo/Vit Simanek
#68 – diese Trikotnummer ist zum Mythos geworden, da sie seit 1988 von einem Tschechen getragen wird, der sich dem Eishockey mit voller Hingabe widmet: Jaromir Jagr. Der mittlerweile 52-Jährige hat 24 Jahre in der NHL gespielt und ist mit 1.921 Punkten (766 Tore, 1.155 Assists) der zweitbeste Scorer der NHL-Geschichte. Mit den Pittsburgh Penguins gewann er zweimal den Stanley Cup (1991, 1992) und war insgesamt elf Spielzeiten lang ein Idol für die Fans der ehemaligen Stahlarbeiterstadt. In Würdigung von Jagrs großen Verdiensten für den Club wurde sein Dress mit der #68 im Februar dieses Jahres unter das Hallendach der PPG Paints Arena in Pittsburgh gezogen.
In Nordamerika wird Jagr also als lebende Legende verehrt, in Tschechien aber ist er als Spieler noch aktiv! Zum Trainingsbeginn der neuen Saison seines Clubs Rytiri Kladno, dessen Eigentümer er ist, war der Boss in voller Montur dabei: Er präsentierte sich in guter Kondition und konnte auch mit den jungen Wilden seines Teams mithalten. „Ich habe sechs, sieben Kilo abgenommen, das ist für mich sehr wichtig“, sagte er vor Journalisten.
Auf seiner Facebook-Seite hatte der Oldie schon Tage zuvor verraten, dass er alle seine Anstrengungen und Strapazen, einschließlich einer strengen Diät, nur einem Ziel unterordnet: Er will noch eine Saison mit guter Performance in der tschechischen Extraliga spielen. Und in dem beigefügten Teaser verkündet er, dass es die „Last Season of #68“ sein wird. Denn unter diesem Titel lässt Jagr seine letzten Auftritte als Dokumentation verfilmen. Dazu engagierte er den tschechischen Regisseur Petr Vetrovsky, der bereits die Story des Fußballers Jan Koller (spielte unter anderem für Dortmund und Nürnberg) verfilmt hat. „Vor vier Jahren habe ich ihm gesagt: Wenn Du meine letzten Spiele filmen willst, dann drehe! Ich dachte, ich höre auf, aber ich habe es ein bisschen in die Länge gezogen. Er hat durchgehalten“, scherzte Jagr über die Entstehung des Films, der die außergewöhnliche Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes beschreibt.
Lothar Martin
Diese und weitere Geschichten aus dem internationalen Eishockey und der NHL finden Sie auch in unserer aktuellen Printausgabe, die ab sofort im Zeitschriftenhandel erhältlich ist oder in unserem Onlineshop bestellt werden kann!