Die Spieler der Dresdner Eislöwen schreien die Freude über den Derbysieg gegen Weißwasser heraus.
Foto: Thomas Heide
Drei Krimis und ein Kantersieg – so die Bilanz des Sonntagnachmittags in der DEL2. Während Kellerkind Crimmitschau den defensiv dezimierten Meister aus Regensburg mit 6:1 nach Hause schickte, freuten sich Ravensburg, Dresden und Rosenheim jeweils über ganz knappe Heimsiege, die aber jeweils für drei Punkte reichten. Am Abend setzten sich Kaufbeuren (3:2 gegen Bad Nauheim) und Krefeld (6:5 in Weiden) in der Verlängerung durch. Freiburg blieb nach der Trennung von Trainer Timo Saarikoski beim 0:3 gegen Tabellenführer Landshut ohne Zähler.
Drew LeBlanc ließ die Eislöwen-Fans am Sonntag beim ausverkauften Heimderby gegen die Lausitzer Füchse jubeln. Mit seinem Treffer in der Schlussminute bescherte der ehemalige DEL-Scorer den Hausherren drei Punkte, als sich viele der 4.412 Fans in der JOYNEXT Arena schon auf die Overtime eingestellt hatten. Zuvor hatten die Lausitzer zweimal eine Antwort auf die Führung der Eislöwen gehabt, mit nur noch 35 Sekunden auf der Uhr war nach dem dritten Rückstand die Messe jedoch gelesen.
Für die größte Überraschung des Spieltags sorgten die Starbulls Rosenheim, die zu Hause mit 3:2 gegen Kassel die Oberhand behielten. Zweimal kamen die Gastgeber dabei nach einem Rückstand zurück und drehten das Spiel durch zwei Tore von Travis Ewanyk und Stefan Reiter im Schlussabschnitt. Nicht belohnt wurde derweil die Aufholjagd der Selber Wölfe in Ravensburg. Der 1:4-Rückstand der Gäste nach knapp 25 Spielminuten war letztlich eine zu große Hypothek, die Wölfe kamen nur noch auf 3:4 heran und mussten so die drei Zähler in Oberschwaben zurücklassen. Der Frust darüber äußerte sich unter anderem in einer Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Richard Gelke wegen unsportlichen Verhaltens (60.).
Für den deutlichsten Sieg des Nachmittags sorgten die Eispiraten Crimmitschau im Duell mit Meister Regensburg. Die Westsachsen scheinen durch den Overtime-Erfolg in Krefeld am Freitag in die Spur zurückgefunden zu haben. Beim 6:1 über die Oberpfälzer brillierte nicht nur erneut Backup Christian Schneider, sondern auch die Offensive nahm diesmal Fahrt auf. Sowohl Goldhelm Tobias Lindberg als auch weitere Leistungsträger wie Scott Feser und der nach Verletzung zurückgekehrte Colin Smith trugen sich in die Torschützenliste ein. Für die Einordnung des Resultats ist aber wichtig zu wissen, dass die Gäste mit nur vier (!) nominellen Verteidigern angetreten waren.
Kein direkter Effekt nach der Freistellung von Timo Saarikoski beim EHC Freiburg. Unter der Leitung von Sportdirektor Peter Salmik blieben die Breisgauer offensiv blass und unterlagen Tabellenführer Landshut mit 0:3. EVL-Youngster Philipp Dietl durfte sich über ein 32-Save-Shutout freuen. Eine weitere Overtime-Niederlage kassierte der EC Bad Nauheim, der durch das 2:3 in Kaufbeuren nun punktgleich mit Schlusslicht Crimmitschau ist. Beim Game-Winning-Goal von Jamal Watson – sieben Sekunden vor der Ende der Verlängerung – machte ECN-Defender Bode Wilde keine gute Figur. Neuzugang Henri Kanninen hinterließ mit zwei Vorlagen hingegen auch im zweiten Einsatz für die Roten Teufel einen guten Eindruck.
Bitter für Weiden: Der Aufsteiger gab gegen Krefeld eine 5:2-Führung nach 40 Minuten aus der Hand. Max Newton (54.), David Cerny (56.) und Matt Marcinew (60.) drehten in der Schlussphase auf. Marcinew erzielte sogar „zweimal“ den Ausgleich – im ersten Anlauf wurde ein Treffer des Kanadiers (mit dem Schlittschuh erzielt) noch aberkannt. In der Overtime schloss Offensivverteidiger Davis Vandane das Comeback der Pinguine erfolgreich ab.
Sebastian Groß/Tim Heß