Der EHC Red Bull München bejubelte am Dienstagabend gegen die Adler Mannheim fünf Treffer und damit den dritten Heimerfolg in Serie.
Foto: EHC Red Bull München/City-Press GmbH
Der EHC Red Bull München hat in der PENNY DEL den dritten Heimdreier in Serie im neuen SAP Garden eingefahren und sich damit auf den dritten Tabellenplatz vorgearbeitet. In einer im Schlussdrittel spektakulären Nachholpartie vom dritten Spieltag setzte sich das Team von Interimscoach Max Kaltenhauser am Dienstagabend mit 5:4 (2:0, 0:0, 3:4) gegen die Adler Mannheim durch. Die Gäste aus der Kurpfalz steigerten sich dabei nach einem schwachen Auftaktabschnitt zusehends und kamen zwischenzeitlich sogar zum Ausgleich, durch die zweite Niederlage in Folge nach dem ernüchternden Derby gegen Frankfurt bleiben die Adler allerdings vorerst im oberen Mittelfeld des Liga-Klassements.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der sich die beiden Mannschaften zunächst bei bescheidenem Tempo abgetastet hatten, gerieten die Adler durch einen Münchener Doppelschlag ins Hintertreffen. Erst setzte Andreas Eder den Puck aus dem Gewühl heraus zum 1:0 in die lange Ecke (13.), und nur 67 Sekunden später legte Adam Brooks das 2:0 nach. Der kanadische Neuzugang verwandelte den Rebound, nachdem Mannheims alleingelassener Keeper Felix Brückmann den ersten Schuss von Chris DeSousa noch pariert hatte (14.). Nicht nur in dieser Szene fehlte der Adler-Defensive die Zuordnung.
Nach schwachen ersten 20 Minuten gelang dem Team von Trainer und Manager Dallas Eakins im zweiten Drittel eine Leistungssteigerung. Ertrag brachte diese trotz vieler Spielanteile zunächst aber keinen – unter anderem auch deshalb, weil Münchens erst 20-jähriger Goalie Simon Wolf bei seinem zweiten Einsatz in der PENNY DEL einen exzellenten Eindruck hinterließ. Und obwohl die Adler nach dem mittleren Abschnitt mit 22:14 in der Torschuss-Statistik klar die Nase vorne hatten, gehörte die zwingendste Chance auch im zweiten Durchgang den Roten Bullen. Eders Alleingang entschärfte jedoch der ebenfalls gut aufgelegte Brückmann.
Höhepunkte wie dieser hatten in den ersten 40 Minuten, die nicht die Intensität vergangener Duelle zwischen den beiden Branchenriesen hatten, eher Seltenheitswert, doch zu Beginn des dritten Durchgangs nahm das Match mächtig an Fahrt auf. Insbesondere die Adler kamen äußerst schwungvoll aus der Kabine, brannten in der Anfangsphase des dritten Abschnitts ein wahres Chancenfeuerwerk ab – und sollten schließlich ihrerseits mit einem Doppelschlag belohnt werden. Kapitän Marc Michaelis beendete seine Torflaute mit einem Rückhandschuss zum 1:2, wobei der bis dahin starke Wolf keine gute Figur machte (46.). Und exakt 60 Sekunden später stand es plötzlich sogar 2:2, als Kris Bennett einen Schuss von Verteidiger Jyrki Jokipakka abfälschte (47.).
Es dauerte danach indes wiederum nur 64 Sekunden bis zur Münchener Antwort – Maximilian Kastner spitzelte einen Querpass des auffälligen Tobias Rieder einhändig zum 3:2 über die Linie (48.). Trotz des Rückschlags blieben die Adler auch in der Folge gegen defensiv nun häufig passive Gastgeber am Drücker, eiskalt konterten sich die Roten Bullen jedoch zum 4:2, als Taro Hirose über die linke Seite Mannheims Defender Leon Gawanke stehenließ und seinen eigenen Abpraller verwertete (54.). Eakins nahm daraufhin frühzeitig Brückmann vom Eis, Kastner nutzte dies zum 5:2 (55.) – und die Partie schien gelaufen. Ein verdeckter Schlenzer von Daniel Fischbuch im Powerplay zum 3:5 (58.) sowie eine sehenswerte Kombination mit Extra-Angreifer, die von Luke Esposito aus dem Slot mit dem 4:5 abgeschlossen wurde (59.), sorgten nach einem spektakulären dritten Durchgang aber tatsächlich für spannende Schlusssekunden. Letztlich brachten die im Schlussdrittel alles andere als souveränen Münchener den Heimerfolg aber über die Ziellinie, während sich die Adler bis auf den anerkennenden Applaus ihrer zahlreich mitgereisten Fans nichts für den großen Kampfgeist kaufen konnten.
Stefan Wasmer