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Donnerstag, 7. November 2024

Auftaktniederlage beim Deutschland Cup DEB-Team stabilisiert sich nach turbulenter Anfangsphase, unterliegt Dänemark aber mit 5:6 nach Penalty-Schießen

Fabio Wagner (weißes Trikot) und das deutsche Team wurden gegen Dänemark nicht für eine Leistungssteigerung im Spielverlauf belohnt.
Foto: City-Press

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Männer hat ihr Auftaktmatch beim Deutschland Cup in Landshut verloren. Gegen Dänemark stabilisierte sich das Team von Bundestrainer Harold Kreis nach einer turbulenten Anfangsphase mit drei frühen, teils viel zu einfachen Gegentreffern zwar zusehends, musste sich letztlich aber mit 5:6 (4:3, 1:1, 0:1, 0:0, 0:1) nach Penalty-Schießen geschlagen geben, weil Vorteile insbesondere im dritten Drittel nicht in Zählbares umgemünzt wurden.

Um die mit rund 2.200 Zuschauern längst nicht bis auf den letzten Platz gefüllte Fanatec Arena sofort in Stimmung zu bringen, schickte Kreis zum Eröffnungsbully die niederbayerischen Lokalmatadoren Tom Kühnhackl, Stefan Loibl und Luis Schinko aufs Eis. Das Angriffstrio drängte daraufhin auch ebenso wie die folgenden DEB-Formationen gleich auf die frühe Führung, doch die gelang stattdessen den Dänen – und das in höchst kurioser Manier. Andreas Eder wollte das Spiel aus der eigenen Zone aufbauen, fabrizierte tatsächlich jedoch ein in dieser Form selten gesehenes Eigentor, weil er bei der Tempoaufnahme die Kontrolle über den Puck verlor und dieser durch die Beine des verdutzten deutschen Keepers Maximilian Franzreb über die Linie rutschte (3.).

Das 0:1 hinterließ Spuren bei der DEB-Auswahl, die in den folgenden Minuten in der eigenen Zone unorganisiert war und den Gegenspielern viel zu viel Platz ließ. Entsprechend einfach kamen die Dänen zu weiteren Toren. Beim 2:0 ging Jacob Schmidt-Svejstrup über die linke Seite an Leon Gawanke und brachte die Scheibe im kurzen Eck am keine gute Figur machenden Franzreb vorbei. Es folgte das schnelle 1:2 durch Justin Schütz, weil auch Dänemarks Goalie Mathias Seldrup patzte, doch mit dem dritten Treffer innerhalb von 27 Sekunden stellten die Dänen sofort wieder den alten Abstand her. David Madsen profitierte davon, dass Colin Ugbekile seinen Aufbaupass nicht an einen Mitspieler brachte, durfte unbedrängt von der linken Seite nach innen ziehen und setzte den Puck unter die Latte, wobei Franzreb diesmal chancenlos war.

Zurück ins Spiel brachte die deutsche Mannschaft ein Powerplay, in dem Wojciech Stachowiak und Gawanke zunächst noch am Gestänge scheiterten. Das druckvolle Überzahlspiel belohnte Daniel Schmölz, der einen Schuss von Daniel Pfaffengut abfälschte, schließlich aber doch noch mit dem 2:3 (12.). Das DEB-Team verlagerte das Geschehen anschließend wieder zusehends in die dänische Zone, in der sich ebenfalls immer wieder große Räume offenbarten – so auch beim 3:3, für das wiederum der völlig freistehende Schmölz aus dem Slot sorgte (18.). Und noch vor der ersten Pause drehte die deutsche Mannschaft den Spielstand sogar komplett. Patrick Hager, der in seinem ersten Länderspiel seit fast drei Jahren auf Anhieb das Kapitäns-C tragen durfte, brachte einen Abpraller aus spitzem Winkel knieend zum 4:3 ins Netz (19.).

Das Match in der Statistik (1 Einträge)

 

 

Wer nach sieben Treffern im Auftaktdrittel erst einmal länger durchatmen wollte, wurde im zweiten Abschnitt schnell vom Torreigen eingeholt. Nick Olesen erzielte in der 24. Minute per Drehschuss aus großer Distanz das 4:4 – wobei Franzreb zwar Verkehr vor sich hatte, die Scheibe an einem guten Tag aber definitiv pariert hätte. Erst danach beruhigte sich das bis dahin wilde Geschehen erstmals. Dänemark hatte nun mehr Spielanteile als noch im ersten Durchgang, kam allerdings längst nicht mehr so einfach zu hochkarätigen Gelegenheiten wie noch zu Beginn.

Und aus der zunehmend kompakten Defensive konterte sich die deutsche Mannschaft sogar wieder in Führung. Nachdem Lean Bergmann wegen eines Bandenchecks von hinten gegen Christopher Rübenach zu Recht eine Spieldauer-Disziplinarstrafe kassiert hatte, kam die DEB-Auswahl im daraus resultierenden fünfminütigen Unterzahlspiel zu einer Zwei-gegen-eins-Situation, die der Ex-Landshuter Loibl nach einem Querpass des gebürtigen Landshuters Kühnhackl per strammer Direktabnahme mit dem 5:4 vollendete (33.). Beflügelt vom Shorthander und der schadlos überstandenen großen Strafe drängte der Weltranglistenachte auf den sechsten Treffer und ließ den Puck in den Schlussminuten des zweiten Drittels exzellent in der dänischen Zone laufen, die Belohnung für die bis dahin stärkste Phase des deutschen Teams fehlte aber – unter anderem, weil Stachowiak unbewacht am zweiten Pfosten nach Schinkos Querpass keinen Druck mehr auf die Scheibe bekam (39.).

Statt des ersten eigenen Zwei-Tore-Vorsprung des Abends kassierte die deutsche Mannschaft im dritten Durchgang erneut schnell den Ausgleich. Wiederum war es Olesen, der im Powerplay per Direktschuss vom rechten Bullykreis das 5:5 erzielte (46.). Im weiteren Verlauf des Drittels hatte das Kreis-Team zwar größtenteils das Zepter in der Hand, doch auch die dänische Hintermannschaft hatte sich mittlerweile stabilisiert, verteidigte nun engagiert und blockierte viele Pass- und Schussbahnen. Zwingend wurden die zahlreichen DEB-Angriffsanläufe deshalb nur selten, der Gang in die Overtime war folgerichtig.

Diese blieb torlos, weil beide Mannschaften bei ihren Offensivszenen entweder den letzten Pass nicht anbrachten oder im Abschluss deutlich zu unpräzise agierten – wobei die DEB-Auswahl auch jetzt insbesondere durch Umschaltaktionen dem Sieg näher war als die Dänen. Das galt zwischenzeitlich auch im Shootout nach Treffern von Stachowiak, Schütz, doch nach sechs Runden hatte schließlich Dänemark die Nase vorne – vor allem dank des herausragenden Olesen, der sogar gleich zwei Penaltys verwandelte. Das deutsche Team benötigt nun am Samstagabend (18 Uhr; live bei MagentaSport) gegen die Slowakei zwingend einen Sieg, um den Titel beim Deutschland Cup noch verteidigen zu können.   


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