D'Artagnan Joly (Bildmitte) zeichnete für den Siegtreffer der Tilburg Trappers beim 6:4-Erfolg in Hamm verantwortlich, vorbereitet von Liga-Top-Scorer Phillip Marinaccio.
Foto: Dirk Unverferth
Der Deutschland Cup ist Geschichte, nach der Länderspielpause hat auch die Oberliga Nord ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen. Und in diesen starteten die Auswärtsteams deutlich erfolgreicher als die jeweiligen Heimmannschaften. Sowohl Halle (2:0 in Herne), Leipzig (4:1 in Essen), Tilburg (6:4 in Hamm), die Hannover Indians (3:2 in Herford) als auch die Hannover Scorpions (5:3 in Erfurt) konnten jeweils drei Zähler im Bus verstauen, lediglich in Rostock konnte sich nach einem 8:5 gegen Duisburg die gastgebende Mannschaft freuen.
Im Duell der Kellerkinder behielten die Saale Bulls am Herner Gysenberg mit 2:0 die Oberhand. Durch den Auswärtssieg beim Tabellenletzten konnten die Hallenser, die verletzungsbedingt auf ihren Nummer-eins-Torwart Kai Kristian sowie Team-Top-Scorer Tomi Wilenius verzichten müssen, den Abstand auf die Miners auf neun Punkte ausbauen und zugleich den Rückstand auf die vor ihnen platzierten Mannschaften aus Duisburg und Erfurt auf nur noch zwei Zähler verkürzen. Mit zwei Tore binnen 60 Sekunden sorgten die Bulls bereits in der Mitte des ersten Drittels für die Entscheidung zu ihren Gunsten. Am Ende konnte Kristian-Vertreter Nils Kapteinat das erste Saison-Shutout der Hallenser bejubeln, während die Gastgeber ihre sechste Niederlage in Serie sowie 13. Niederlage der laufenden Spielzeit quittieren mussten.
Ein packendes Duell lieferten sich die Tabellennachbarn auf den Rängen zwei und drei, die Tilburg Trappers waren zu Gast bei den Hammer Eisbären. Am Maxipark setzten sich die Niederländer im zweiten Drittel mit einem Doppelschlag binnen 80 Sekunden zunächst mit zwei Toren ab und gingen später mit einer 4:2-Führung in die zweite Pause. Im Schlussabschnitt holten sich die Hausherren mit zwei Treffern innerhalb von elf Sekunden (!) vermeintlich das Momentum, doch die Trappers zeigten sich unbeeindruckt. Nur drei Minuten nach dem Ausgleich legte man den fünften Treffer nach, keine zweieinhalb Zeigerumdrehungen später setzte man mit einem Powerplay-Treffer den Schlusspunkt beim 6:4-Auswärtssieg.
Zum dritten Mal in Folge punktlos blieben die ESC Wohnbau Moskitos Essen. Bei der 1:4-Niederlage auf eigenem Eis gegen die KSW IceFighters Leipzig waren die Hausherren lediglich in doppelter Überzahl mit dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erfolgreich, aufseiten der Sachsen war Dennis Reimer mit zwei Vorlagen sowie einem Shorthander zum 4:1-Endstand an drei der vier Leipziger Tore beteiligt. Mit ihrem fünften Sieg aus den letzten sechs Partien zogen die Eiskämpfer in der Tabelle an den Stechmücken vorbei und liegen nun auf Platz sieben, während Essen vom sechsten auf den achten Rang abrutschte.
Ganze 13 Tore bekamen die 1.195 Besucher in der Rostocker Schillingallee zu sehen. Nach zwei Dritteln lagen die gastgebenden Piranhas bereits deutlich mit 7:2 gegen die Füchse aus Duisburg in Führung, am Ende leuchtete eine 8:5 für die Hanseaten auf der Anzeigetafel. Nach dem frühen Führungstreffer der Füchse nach 43 Sekunden zeichnete sich vor allem Rostocks Jesper Öhrvall aus, der Schwede netzte dreimal ein und legte einmal auf. Der Schlussabschnitt ging dann mit 3:1 an die Gäste, dies konnte aber den schlussendlichen Heimsieg der Ostseestädter nicht mehr verhindern.
Mit drei weiteren Punkten auf der Habenseite machten sich die Hannover Scorpions auf die Heimreise aus Erfurt. Bei den TecArt Black Dragons setzte sich der Spitzenreiter mit 5:3 durch, machte es dabei aber spannender als nötig. Nach knapp 25 Minuten lagen die Niedersachsen bereits mit 3:0 in Front, ehe die Thüringer noch im zweiten Drittel auf 2:3 verkürzen konnten. Die finale Entscheidung fiel dann im Schlussabschnitt, zwei weiteren Scorpions-Toren (einmal in Überzahl, ein Empty-Net-Treffer) konnten die Hausherren nur noch einen Ergebnis-kosmetischen dritten Treffer 47 Sekunden vor Spielende entgegensetzen.
Zweimal legten die Ice Dragons vom Herforder EV gegen die Hannover Indians vor, zweimal zeichnete ECH-Routinier Igor Bacek für den Ausgleich seiner Farben verantwortlich. In einer strafenreichen Partie mit 14 kleinen Strafen war es Indians-Defender Tobias Möller, der sechs Minuten vor der Schlusssirene für die erstmalige Führung der Niedersachsen sorgte, welche bis zum Ende Bestand haben sollte. Mit ihrem dritten Sieg in Serie schoben sich die Indianer im Tableau auf Platz drei, während die Ice Dragons einen Platz einbüßten und nun auf Rang fünf rangieren.
Mario Schoppa