Der Deggendorfer SC ist weiterhin auf Unterstützung angewiesen.
Foto: Roland Rappel
Im Deggendorfer Eisstadion ist mittlerweile der Alltag eingekehrt. Schulen, Kinder, Eisstockschützen und natürlich der Deggendorfer SC belegen die Eisfläche fast rund um die Uhr. An den Schaden an der Ammoniakleitung Ende Juli erinnert zumindest optisch nichts mehr. Das Loch in der Kasse (rund 182.500 Euro hat der Club hochgerechnet) ist – im Gegensatz zum Loch in den Rohren – nicht gestopft, so dass der Verein nun um weitere Spenden und Unterstützung wirbt. Denn es fehlt etwa noch die Hälfte des Betrags. Das Tagesgeschäft laufe „unaufhaltsam weiter und sorgt tagtäglich für neue Aufgaben und Herausforderungen“.
Von einer „existenzbedrohenden Situation“ war sofort die Rede, nicht nur für die Profi-Mannschaft, auch für den Verein, der sich um die Nachwuchsarbeit kümmert. Die Spendenkampagne brachte rund 95.000 Euro ein. Eine stolze Summe, am Ende aber nicht genug. „Mit den Einnahmen aus dem Tagesgeschäft können wir die Lücke fast oder gar nicht schließen. Das holt uns aktuell immer mehr ein“, berichtete Stefan Liebergesell (aktuelle Printausgabe von Eishockey NEWS), der nicht nur im Vorstand des Vereins ist, sondern als Prokurist der GmbH & Co. KG auch für das Daily Business der ersten Mannschaft verantwortlich ist: „Die aktuell eher zuschauerschwachen Spiele sorgen dafür, dass es immer schwieriger wird den Alltag ohne Einschnitte zu bestreiten.“
Am Mittwoch nun erklärte der Verein in einer ausführlichen Pressemitteilung wie viele Einnahmen die Spendenkampagne generiert hat. Die Summe von 95.000 Euro wurde durch Einnahmen auf dem PayPal-Konto, dem Spendenkonto (u.a. Golfturnier, Party, Merchandising, Spiele in Selb und Passau) sowie ein Zuschuss der Stadt Deggendorf für Eiszeiten des Nachwuchses generiert.
Der Schaden selbst gliedert sich in rund 42.500 Euro für den e.V. und knapp 140.000 Euro für die Spielbetriebsgesellschaft der ersten Mannschaft. Als Kalkulationsgrundlage dienten laut Angaben der Verantwortlichen hierfür die Vergleichswerte aus dem Vorjahr. Rund 95.000 Euro sind dem Club durch Einnahmen der Vorbereitungs-Heimspiele inklusive Saisoneröffnungsfeier entgangen. Hier wurden sowohl Ticketing-, als auch Kiosk- und Fanshop-Einnahmen eingerechnet. Die Auslagerung des Trainingsbetriebs nach Straubing sowie ausgelagerte Heimspiele verschlangen 20.000 Euro. Hinzu kommt der Entfall des Sponsorings für den Niemeier-Haustechnik Cup sowie fehlende SpradeTV-Einnahmen aus der Vorbereitung in Summe von knapp 25.000 Euro.
Die Verantwortlichen bedankten sich bei allen Spendern, der Stadt und auch den unterstützenden Clubs. Da aber weiterhin erst die Hälfte der 180.000 Euro gedeckt sei, sei man „weiterhin auf externe Unterstützung angewiesen, um die durch den Schaden an der Ammoniakleitung entgangenen Einnahmen auszugleichen. Jeder Beitrag, sei er auch noch so klein, kann einen großen Unterschied machen und ist eine große Hilfe.“