Der Tigers-Angriff um Josh Samanski ließ im ersten Turnierspiel der Niederbayern beim Spengler Cup zu viele Chancen ungenutzt liegen – so gewann Davos letztlich nach einem torreichen Schlussdrittel deutlich mit 5:0.
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Die Straubing Tigers mussten sich dem HC Davos am Freitagabend mit 0:5 geschlagen geben. Die Niederbayern erwischten einen Top-Start in ihre erste Partie beim Spengler Cup 2024, belohnten sich aber nicht für den besonders im ersten Drittel enormen Aufwand und ihre deutliche Überlegenheit. So kam Davos ins Spiel und zelebrierte im Schlussdrittel Kontereishockey vom Feinsten. Das Endresultat täuschte am Ende klar über die wahren Kräfteverhältnisse hinweg – der Sieg der Schweizer fiel zwei bis drei Tore zu hoch aus. Schon am Samstagabend können es die Tigers im Duell mit der kanadischen Nationalauswahl besser machen – und so den aus Sicht der Niederbayern bitteren ersten Turnierabend vergessen machen.
Tigers-Coach Tom Pokel setzte zum Turnierstart auf seine bewährten Reihen aus den letzten Spielen in der Deutschen Eishockey Liga. Verteidiger Mario Zimmermann war genauso überzählig wie die Stürmer Michael Clarke und Skyler McKenzie. Mannheim-Leihspieler Eric Uba und Ex-Kapitän Sandro Schönberger waren stattdessen die Stürmer zwölf und 13 im Kader des DEL-Clubs. Kurzfristig nicht mitgereist zum Spengler Cup ist indes Verteidiger Zac Leslie. Der Kanadier wurde von den Adlern nach Mannheim zurückbeordert und spielte am Donnerstag schon wieder in der DEL, weil sich bei den Kurpfälzern Nationalverteidiger Tobias Fohrler verletzt hatte.
Im ersten Drittel waren die Tigers bei 16:8-Torschüssen das tonangebende Team – verpassten es aber, sich trotz guter Chancen mit einer Führung zu belohnen. Die besten Möglichkeiten hatten nach einem Alleingang von Josh Samanski in der Folge ausgerechnet die beiden Leihspieler Sandro Schönberger und Eric Uba. Und auch das erste Straubinger Powerplay des Abends war gefährlich. Doch am Ende hieß der Sieger stets Luca Hollenstein im Davoser Gehäuse. Auf der anderen Seite entschärfte Zane McIntyre die wenigeren brenzligen Abschlüsse, die auf seinen Kasten kamen.
Im zweiten Abschnitt fand der HC Davos besser ins Spiel und kam zu klareren Torchancen. Und die Schweizer nutzten ihr erstes Überzahlspiel des Abends in Person des Schweden Calle Andersson zum 1:0. Tigers-Goalie McIntyre war dabei vom eigenen Mann die Sicht versperrt. Der Führungstreffer gab dem Turniergastgeber deutlich Aufwind. McIntyre und die Tigers-Defensive verhinderten aber einen weiteren Gegentreffer im zweiten Abschnitt.
Der Schlussabschnitt begann mit einer Großchance für Tigers-Stürmer Travis St. Denis – doch erneut war der 24-jährige Hollenstein im Tor der Schweizer der Sieger. Tim Fleischer vergab wenig später die nächste Top-Chance auf den 1:1-Ausgleich – und dann nahm das Unheil aus Straubinger Sicht seinen Lauf. Der HCD nutzte in der Folge nämlich seine Konterchancen im eigenen Stadion eiskalt aus und erhöhte beinahe im Minutentakt auf 5:0 (47./52./54./56.). So war die Messe letztlich vor der Schlussphase bereits mehr als gelesen – und die Tigers hatten keine Chance mehr, sich für einen über weite Strecken couragierten Auftritt zu belohnen. Hollenstein im Tor des HCD blieb bis zur Schlusssirene unüberwindbar.
Zum Turnier: In den ersten drei Partien ohne deutsche Beteiligung setzten sich am Donnerstag das Team Kanada (6:2 gegen Davos) und in der Parallelgruppe der Tigers der tschechische Teilnehmer Dynamo Pardubice (3:2 nach Penalty-Schießen über Fribourg-Gottéron) durch. Am Freitagnachmittag gewann das Team aus Fribourg dann mit 6:4 gegen den finnischen Vertreter Kärpät Oulu. Am dritten Turniertag treffen die Straubing Tigers am Samstag (ebenfalls um 20:15 Uhr, live bei Sportdeutschland.TV) auf das Team Canada.
Sebastian Groß