Pavel Gross empfängt mit Sparta Prag am Dienstagabend den schwedischen Club Färjestad BK zum CHL-Halbfinale.
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„Drei Spiele trennen uns vom historischen Titel.“ Mit dieser Headline fordert der HC Sparta Prag auf seiner Webseite die eigenen Fans auf, die Mannschaft zu unterstützen bei der Umsetzung des Ziels, den zehnten Wettbewerb in der Champions Hockey League zu gewinnen. Auf dem Weg ins Finale aber muss der tschechische Traditionsverein zunächst den wohl größten Brocken in dieser Saison, das schwedische Team von Färjestad BK, ausschalten.
„Färjestad ist zurzeit die wahrscheinlich stärkste Mannschaft in Europa außerhalb der KHL. Doch wir freuen uns auf diese Herausforderung“, bekräftigt Spartas Cheftrainer Pavel Gross die schwere Aufgabe gegenüber Eishockey NEWS. Die Fakten bestätigen dies. Färjestad reist als Tabellenführer der heimischen SHL in Prag an. Platz eins belegten die Grün-Weißen aus Karlstad ebenfalls nach den Punktspielen der laufenden CHL-Saison, in denen sie als einziges Team ungeschlagen blieben. Nun wollen sie ihren Triumphzug im Halbfinale fortsetzen.
Mit Sparta Prag stoßen sie indes am Dienstag (18 Uhr) auf einen Gegner, der ebenso in Topform ist. Nach Weihnachten legten die Hauptstädter eine Serie von sieben Siegen hin und übernahmen so ab dem 35. Spieltag die Tabellenspitze. Head Coach Gross hob dabei die Comeback-Qualitäten seiner Schützlinge hervor: „Wir lagen in mehreren Spielen hinten, gegen Olomouc im dritten Drittel sogar 1:4. Die Mannschaft hat jedoch innere Stärke bewiesen und die Partien noch gedreht.“ Gross weiß aber auch, dass man sich solche Rückstände gegen Färjestad besser nicht erlauben sollte: „Es treffen zwei sehr gute Mannschaften aufeinander. Daher kommt es darauf an, mit welchem Engagement man die Zweikämpfe gewinnt, dass man läuferisch stark sein muss, um zuerst an die Scheibe zu kommen, und wie viel Leidenschaft und Siegeswillen man an den Tag legt.“
Wie die Club-Oberen hofft auch Gross auf die zahlreiche Unterstützung der Fans beim Heimspiel am Dienstag in der O2 Arena. „Färjestad hat mit David Tomasek einen gebürtigen Prager und zudem einen der besten Center Europas in seinen Reihen“, nennt er dazu einen Grund. Ein zweiter könnte die tolle Geste der Vereinsführung sein. Allen Sparta-Fans, die Tickets für das nicht stattgefundene Freiluftmatch gegen Kometa Brünn erworben hatten, gewährt sie je zwei Freikarten für das CHL-Halbfinalhinspiel. Als Antwort auf das Versagen des Veranstalters Eniva, der die dazu im Dezember geplanten Winter Hockey Games kurzfristig absagte. Vor acht Jahren bejubelten übrigens 12.136 Zuschauer den 4:0-Sieg über die Växjö Lakers, der 2017 Spartas ersten Einzug in ein CHL-Finale nach sich zog.
Im zweiten Semifinale messen sich der Genf-Servette HC und die ZSC Lions (Mittwoch, 20.15 Uhr).
Lothar Martin