Craig Woodcroft, vor seiner Zeit in der KHL bei den Adler Mannheim, ist zurück in der PENNY DEL.
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Als wäre die Ansetzung nicht schon brisant genug: Die Düsseldorfer EG tritt am Sonntag bei den Kölner Haien an. Das Rheinische Derby ist eine der bedeutendsten Rivalitäten im europäischen Eishockey, was sich auch an der Kulisse in der LanxessArena widerspiegeln wird. Obendrein geht es gerade für die DEG am 45. Spieltag um viel. Punkte müssen im Endspurt her.
Die DEG ist, nach einem Spurt vor der Länderspielpause, wieder zurück am Boden. Zwei Niederlagen mit insgesamt 16 Gegentoren, darunter am Freitag beim direkten Rivalen Iserlohn Roosters. Iserlohns Franz-David Fritzmeier („Wir haben sehr diszipliniert gespielt, sehr kompakt.“) war logischerweise zufrieden. Wie auch Larry Mitchell: Seine Augsburger Panther glichen in 22 Minuten noch einen 0:4-Rückstand aus und fuhren mit einem Punkt von den Löwen Frankfurt nach Hause. Mitchell: „Ein gewonnener Punkt.“ Die Augsburger schickten die Rote Laterne weiter ans punktgleiche, aber im Torverhältnis schlechtere Düsseldorf.
Neben der Roten gibt es, das müsste sich mal im Sprachgebrauch durchsetzen, auch die Orange Laterne. Für das Team, das zwar nicht der sportliche Absteiger ist, aber dennoch der Enttäuschte ist. Für Platz elf, den ersten Sommerurlaubsplatz. Den halten seit Freitag und erstmals seit dem 16. Spieltag die Grizzlys Wolfsburg, die im Sechs-Punkte-Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers unterlagen. Der nach dem Archibald-Ausfall eilig verpflichtete Tanner Kaspick durfte knapp 14 Minuten aufs Eis, er stand bei Nürnbergs Siegtreffer auf dem Eis.
Wie eng es um die Orange Laterne zugeht, zeigt das Beispiel Straubing Tigers: Sie lagen gegen die Haie 1:3 hinten und wären nun punktgleich mit Wolfsburg – doch sie drehten die Partie und stehen nun auf Rang sieben. Trainer Craig Woodcroft sagte nach seinem Debüt: „Das Tor in der letzten Minute war ein großer Selbstbewusstseins-Booster.“ Die Tigers sind nun auch auf Zählbares bei den Eisbären Berlin aus. Die Eisbären näherten sich der Grünen Laterne, der Tabellenführung, um einen Punkt an.
Eisbären-Stürmer Ty Ronning hat in den vergangenen fünf Spielen sieben Tore und zehn Punkte erzielt. Um die Torjägerkrone sind auch Zach Senysyhn (Schwenninger Wild Wings) und Chris DeSousa im Rennen. Der Stürmer des heißgelaufenen EHC Red Bull München (sechs Siege in Folge) sagt zur virtuellen Torjägerkrone: „Es wäre toll, sie zu bekommen. Aber den Siegeszug fortzusetzen, ist das Ultimative."
Zurück noch mal zum Rheinischen Derby: Köln wird dem hassgebliebten Rivalen aus Düsseldorf am Sonntag eher keine Geschenke machen. Die Haie als Tabellensechster haben durch die späte Niederlage in Straubing nur noch sieben Zähler Vorsprung auf die Tigers. Und welche Farbe trägt eigentlich die Laterne für Platz sieben, den ersten Platz hinter den direkten Viertelfinalrängen?
Martin Wimösterer