Walter Neumann kämpft seit über zehn Jahren um einen neuen Standort für ein Eishockeymuseum in Deutschland – bislang vergebens.
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Walter Neumann, Präsident des Eishockeymuseums, kämpft seit über zehn Jahren für einen neuen Standort einer „Hall of Fame Deutschland“. Ein der Öffentlichkeit zugänglicher Ort, in dem Erinnerungsstücke deutscher Eishockey-Geschichte ausgestellt werden können. Und davon gibt es unzählige. Zum Beispiel den Nachlass von Gustav Jaenecke, einem Ido früherer Jahre. Oder Erinnerungsstücke an die größten Erfolge der Nationalmannschaft wie Olympia-Bronze (Innsbruck 1976) oder Olympia-Silber von Pyeongchang im Jahre 2018. Das Schlimme daran: Seit 2012, als das Museum am Standort Augsburg aufgrund eines Wasserschadens geschlossen werden musste, lagern unzählige Exponate in irgendwelchen Kisten und Schachteln in einer Halle.
Und was machen die Institutionen in Deutschland, die sich ja gerne als Eishockeyfamilie bezeichnen und Zusammenhalt propagieren? Wenig bis nichts. Denn: Niemand geht die Sache federführend an, kaum einer bringt zielführende Gedanken bei der Suche nach einem neuen Standort ein. „Es gab zwar immer wieder Vorschläge und Ideen, die aber allesamt nicht umsetzbar waren, weil diese den finanziellen Rahmen überstiegen, oder weil potenzielle Interessenten/Partner dann doch abgewunken haben“, sagt Walter Neumann im Gespräch mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe).
Aus diesem Grund hat Neumann bei der letzten Mitgliederversammlung im Dezember 2024 noch einmal einen öffentlichen Hilfeschrei losgelassen, gleichzeitig aber auch ein Diskussionsmodell vorgelegt, wie seiner Meinung nach ein fester Standort finanziert werden könnte. Dabei sollten unter Federführung des Deutschen Eishockey-Bundes alle sonstigen Institutionen (PENNY DEL, DEL2, Oberligen und Landesverbände) Gesellschafter werden und mit einem von oben nach unten gestaffelten Jahresbeitrag von 1.500 bis 150 Euro den Grundstock zur Finanzierung legen.
Zu den bislang eingegangenen Reaktionen will Walter Neumann nur so viel sagen: „Die Reaktionen waren im Prinzip positiv – insbesondere die PENNY DEL und die DEL2 haben sich vorsichtig optimistisch geäußert. Beim DEB wird noch geprüft, ob man das leisten kann beziehungsweise will. Dabei sehe ich den Verband schon in der Pflicht, hier mit in die Verantwortung zu gehen.“
Fazit: Nur wenn sich der Verantwortlichen aller Institutionen im deutschen Eishockey bewusst sind, welchen Stellenwert es hat, die Tradition zu bewahren und einen Standort zu finden und zu finanzieren, an dem die „Eishockeyfamilie“ auch zusammenkommen und Exponate aus früheren Zeiten bewundern kann – nur dann wird ein derartiges Unternehmen mit gemeinsamen Anstrengungen umgesetzt werden können.
Gerne können auch Sie uns Ihre Meinung zum Diskussionsmodell bei der Suche nach einem neuen Standort für das Eishockeymuseum mitteilen: Beiträge aller Art sind per E-Mail unter kontakt@eishockeynews.de willkommen!