Nicht zu bremsen: Ty Ronning (27) von den Eisbären Berlin punktete seit dem 23. Januar in jedem Match.
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Eine gute halbe Stunde benötigte Ty Ronning für seine historischen Torbeteiligung. Zwischen seinen Eisbären Berlin und den Adlern aus Mannheim lief am Freitagabend die 31. Minute des zweiten DEL-Halbfinales, als der Rechtsaußen vom linken Bullykreis abzog. Sein Schuss traf zwar nur Mannschaftskamerad Leo Pföderl, doch Marcel Noebels staubte zum 1:0 für die Eisbären ab – und Ronning hatte mit seinem Assist im 21. Match in Folge gepunktet. Damit stellte der 27-Jährige den Rekord von Peter Draisaitl (Kölner Haie) aus der Saison 1994/95. Und bereits am Sonntag (14 Uhr; live bei MagentaSport und DF1) hat Ronning in Spiel 3 gegen die Adler die Chance, sich die alleinige Bestmarke zu sichern.
„Ich weiß, dass Herr Draisaitl ein Wahnsinnsspieler war – und sein Sohn ist es heute natürlich auch. Von daher ist das als individuelle Leistung ziemlich cool“, freute sich Ronning nach dem Berliner 2:0-Auswärtserfolg in Spiel 2, mit dem die Eisbären in der Best-of-seven-Serie auf 2:0 stellten, im Interview bei MagentaSport über seinen Rekord. In den Mittelpunkt rücken wollte sich der stets bescheiden und freundlich auftretende Ex-Ingolstädter deshalb aber nicht. Vielmehr sprach Ronning von einer „Teamleistung rundherum“ und lobte beispielsweise Keeper Jake Hildebrand, der nach seiner Zuschauerrolle im Viertelfinale gegen Straubing auch bei seinem zweiten Einsatz gegen Mannheim überzeugte und diesmal sogar ohne Gegentor blieb: „Es war unglaublich, wie er die Scheiben gesehen hat.“
Im Vergleich zu Ronning (21 Treffer, 17 Vorlagen), der letztmals am 19. Januar (!) ohne Torbeteiligung blieb, sammelte Peter Draisaitl (20 Tore, 24 Assists) während seiner 21-Spiele-Serie übrigens sogar noch einige Scorer-Punkte mehr. Weniger imposant macht dies Ronnings Zahlen allerdings nicht – kein Wunder also, dass sich auch Serge Aubin von seinem Stürmer beeindruckt zeigt: „Ty ist wirklich ein dynamischer Spieler. Er arbeitet sowohl im Training als auch im Spiel sehr hart. Er ist ein wichtiger Spieler für uns und zudem ein großartiger Mensch“, schwärmt der Eisbären-Coach. Die gute Nachricht für Aubin & Co.: Ronning soll seinen Vertrag in der Bundeshauptstadt – darauf ließen auch dessen eigene Aussagen und jene von Sportdirektor Stéphane Richer gegenüber Eishockey NEWS im Januar schließen – bereits verlängert haben, und das sogar bis 2027. Mindestens zwei Jahre dürfte Ty Ronning folglich noch vor sich haben, um weitere DEL-Rekorde zu jagen.