Mannheims Sportchef Dallas Eakins sieht einige Regeln in der PENNY DEL kritisch.
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Seit November 2023 ist Dallas Eakins Trainer und Sportmanager der Adler Mannheim. Mit den Gepflogenheiten im deutschen Eishockey fremdelt der US-Amerikaner aber weiterhin. In der Vergangenheit hatte der ehemalige NHL-Coach schon sein Unverständnis darüber geäußert, dass Spielerwechsel für kommende Spielzeiten bereits während einer laufenden Saison ausgehandelt werden.
Nun mokierte sich Eakins in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen über die Vertragssicherheit der Profis. „Ich bin immer noch beeindruckt von der Macht, die Spieler in Deutschland haben. Wenn du in der NHL, der besten Liga der Welt, nicht einen Kontrakt abschließt, der eine Klausel beinhaltet, dass du nicht transferiert werden kannst – und eine solche haben nur wenige Top-Stars wie Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs –, kannst du überall hingeschickt werden. In Deutschland haben alle Spieler so eine ,No-Trade-Klausel'. Das ist ein Grund dafür, warum der Umbau eines Kaders nicht von heute auf morgen gehen kann“, sagte er.
Ein Dorn im Auge ist Eakins auch die U23-Regel in der PENNY DEL. „Ich mag die U23-Regel nicht. Wenn Spieler wissen, dass sie immer spielen werden, komme, was wolle, ist das nicht gut“, erklärte er. Auch mit der Auf- und Abstiegsregelung kann der 58-Jährige wenig anfangen. Er respektiere diese zwar, weil sie Deutschland eine so große Tradition habe. Aber: „Sie hilft der Nachwuchsförderung nicht gerade. Die Clubs, die hinten drinstehen, schrecken davor zurück, jungen Spielern eine Chance zu geben, weil über ihnen das Damoklesschwert Abstieg hängt.“
Die Saison der Adler, die im Halbfinale gegen Berlin mit dem ersten Sweep in einer Best-of-seven-Serie in Mannheims DEL-Historie endete, bezeichnete er als „Fortschritt“ und begründete das so: „Immer, wenn man versucht, eine nachhaltige Organisation zu bauen, braucht man Geduld für den Prozess. Einfach ein paar neue Spieler zu verpflichten oder am Trainerstab etwas zu ändern, hilft nichts. So sehr das Aus immer noch schmerzt, bin ich stolz auf unsere Spieler, die Trainer und die Organisation. Wir sind eine Einheit, lassen uns nicht auseinanderbringen. Im Club herrscht nicht so viel Unruhe wie zuvor.“