Die Eisbären Berlin präsentierten bei ihrem Gastspiel in Köln wiedere inmal ihre ganze Offensivpower. Zum zweiten Mal in Folge trafen die Haupstädter gleich siebenmal.
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Am Mittwochabend gastierten die Eisbären Berlin zu Spiel 4 der DEL-Finalserie in Köln. Nach der 0:7-Niederlage aus Sicht der Haie am Ostermontag waren die Hausherren vor ausverkaufter Lanxess Arena auf den erneuten Serienausgleich aus. Stattdessen kassierten die Haie jedoch die nächste Klatsche, während die Eisbären nun nach dem zweiten 7:0-Ausrufezeichen in Folge nur noch einen Sieg von der erfolgreichen Titelverteidigung entfernt.
Dabei starteten die Rheinländer gut in die Partie und hatten durch Gregor MacLoud nach wenigen Sekunden bereits die Chance zur Führung. Auch die erste Überzahlsituation des Spiels für die Eisbären verteidigten die Haie aggressiv, ließen die Berliner nur schwer in die Formation kommen. Doch im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts entwickelte sich die Partie immer mehr in Richtung der Hauptstädter. In der zehnten Spielminute war es dann wieder einmal Berlins eiskalte Effektivität, die in Form von Stürmer Liam Kirk führ die Führung sorgte. Aus einem Angriff der Haie konterten die Eisbären, schalteten schnell um und überraschten Kölns aufgerückte Defensivreihe. Die Hausherren gingen dagegen zu verschwenderisch mit ihren Chancen um und liefen zugleich häufig in Berliner Konter. Sechs Minuten nach der 1:0-Führung war es Berlins Urgestein Marcel Noebels, der nach starker Vorarbeit von Blaine Byron völlig frei vor Haie-Goalie Július Hudáček zum Abschluss kam und die Führung der Eisbären ausbaute.
Im zweiten Spielabschnitt kippte das Spiel komplett zugunsten der Mannschaft von Serge Aubin. Die Kölner waren immer einen Schritt zu langsam und ließen die Berliner Offensivkapelle all ihre Stärken ausspielen. Vor allem die Top-Reihe der Eisbären mit Frederik Tiffels, Leo Pföderl und Ty Ronning sorgte in jedem Wechsel für Gefahr vor dem Kölner Gehäuse. Doch es war nicht nur die erste Formation der Hauptstädter, welche ständig Gefahr ausstrahlte, und so war es Manuel Wiederer, der nach einem herausragenden Spielzug völlig frei den scharfen Pass von Zach Boychuk zum 3:0 in die Maschen abfälschte. Die Haie wirkten wie gelähmt und konnten sich kaum vom Berliner Offensivdruck befreien. Nach seiner Vorlage im ersten Drittel durfte sich kurz vor Ende des zweiten Drittels Berlins Blaine Byron dann mit seinem ersten Tor der Playoffs noch einmal selbst belohnen und stellte auf 4:0.
Zu Beginn des letzten Spielabschnitts zeigten die Haie nochmal ein kleines Aufbäumen. Doch wie schon mehrmals in dieser Serie hieß es: Köln machte Druck, Berlin traf. Playoff-Top-Scorer Ronning schnappte sich im Drittel der Haie die Scheibe und überwand Hudáček mit einem Strahl ins linke Eck. Ronning baute durch den Treffer nicht nur seine aktive Punkteserie auf 27 Spiele aus, sondern egalisierte auch mit seiner 24. Torbeteiligung den clubinternen Rekord für die meisten Punkte in den Playoffs (aufgestellt von Nick Petersen in den Playoffs 2018). Die Kölner versuchten sich vergeblich am Ehrentreffer – und mussten stattdessen drei Minuten vor Ende nach einem Solo Kirks zum sechsten Mal an diesem Abend die Scheibe aus dem Tor fischen. Youngster Eric Hördler besiegelte kurze Zeit später nicht nur die zweite 0:7-Niederlage der Haie in Folge, sondern auch die höchste Kölner Heimniederlage der DEL-Geschichte.
Auch Eisbären-Goalie Jake Hildebrand durfte sich an diesem Abend in die Geschichtsbücher eintragen: Er ist der erste Torhüter, dem in einer Finalserie zwei Shutouts hintereinander gelangen. Die Berliner zeigten zum zweiten Mal in Folge eine absolute Machtdemonstration, spielten nicht nur effektiv, sondern auch dominant. Die Haie hingegen stehen nun am Freitag mit dem Rücken zur Wand, während die Eisbären vor heimischem Publikum den Matchpuck zur elften Meisterschaft haben.
Hanna Füller