Pascal Aquin (Mitte, dunkles Trikot) erzielt den entscheidenden Treffer in der Overtime, die Hannover Scorpions siegen mit 4:3 gegen die Bietigheim Steelers.
Foto: Florian Petrow
Die spannende Oberliga-Finalserie der Hannover Scorpions gegen die Bietigheim Steelers ging in Mellendorf in die fünfte Runde. Das Spiel begann nicht nach Wunsch der Scorpions, die schon nach 20 Sekunden die erste Unterzahl hinnehmen mussten. Doch trotz der Strafe gegen Allan McPherson hatten die Hannoveraner in diesen zwei Minuten die besseren Torchancen – Zählbares konnten sie wie Bietigheim aber nicht produzieren. Als Tamas Kanya wegen Beinstellens herausgestellt wurde, wollte der Vize-Champion der Oberliga Nord dann zeigen, dass er ein Powerplay besser nutzen kann. Doch auch die Niedersachsen trafen nicht und es blieb beim 0:0. Und auch in den folgenden Minuten bis zur Drittelpause gelang es trotz einiger Chancen keinem Team, den gegnerischen Goalie zu überwinden.
Im zweiten Drittel dauerte es nicht lange, bis die Steelers erstmals jubeln durften. 56 Sekunden nach Wiederaufnahme der Begegnung schoss Tyler McNeely den Puck an Kristian Hufsky vorbei ins Netz der Skorpione. Später konnten die Süddeutschen dann unter Beweis stellen, dass sie in Überzahl ebenfalls ein gefährlicher Gegner sein können: Als Brett Cameron wegen Behinderung für 120 Sekunden zuschauen musste, erzielte Christoph Kiefersauer das 2:0 für die Gäste. Dass diese sich jedoch noch lange nicht sicher sein durften, merkten sie spätestens in der 38. Minute; da erzielte Jordan Knackstedt den Anschlusstreffer für die Heimmannschaft.
Der Schlussabschnitt begann mit einem Videobeweis, der Knackstedt vor einer Strafe bewahrte. Knapp zwei Minuten danach bekam Bietigheim doch noch ein Powerplay, Markus Eberhardt musste wegen Stockchecks auf die Strafbank. Doch dieses Mal blieb die Defensive der Hannoveraner stabil. Solchermaßen beflügelt markierten die Niedersachsen in Gestalt von Eberhardt wenig später der 2:2-Ausgleich. Jener Eberhardt war es auch, der danach abermals in die Kühlbox musste – ohne Folgen für den Spielstand. Der Defender war jedoch weiter heiß und erzielte sogar das 3:2. Knapp sechs Minuten vor Schluss bekam der Vizemeister der Oberliga Süd ein weiteres Powerplay zugesprochen, konnte es aber nicht in ein Tor ummünzen. Dann holte Alexander Dück seinen Goalie Olafr Schmidt vom Eis und sechs Steelers-Skater setzten sich im Hannover-Drittel fest. Als Alexander Heinrich eine Spielverzögerung unterlief, stellten sich nur noch vier Skorpione gegen sechs Bietigheimer Angreifer. Und Marek Racuk gelang in dieser Situation der von den Männern in den hellen Trikots vielumjubelte Ausgleich, der gleichzeitig das Ticket für die Overtime war.
In der nunmehr dritten Verlängerung dieser Finalserie – alle Overtimes fanden übrigens in Mellendorf statt – erzeugte Hannover die erste Aufregung, doch ein Schuss ging über den Kasten. Besser machte es Pascal Aquin in der 70. Minute, als er das Spielgerät durch die Beine von Schmidt ins Tor legte und für Partystimmung in der ARS-Arena sorgte. Die Scorpions führen in der Serie nun mit 3:2 und haben am kommenden Sonntag den ersten Matchpuck um den Oberliga-Meistertitel sowie den Aufstieg in die DEL2.
Annette Laqua