Maximilian Kastner (Zweiter von rechts) brachte die deutsche Auswahl in Unterzahl in Front. Danach zeigte sich der DEB kaltschnäuzig.
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Die deutsche Nationalmannschaft hat auch den zweiten Vorbereitungstest gegen Österreich gewonnen. 5:0 hieß es am Ende vor 5.022 Fans im ausverkauften Rosenheimer Eisstadion, Lokalmatador Philipp Grubauer feierte den Shutout. Die deutsche Offensive hat nun in Richtung der Weltmeisterschaft 2025 in Dänemark und Schweden Fahrt aufgenommen und agierte ab dem zweiten Drittel auch kaltschnäuzig. Beim Stand von 0:0 hatten Österreich, das später auch noch zweimal das Gestänge traf, aber einmal nur Millimeter zur Führung gefehlt.
Der ÖEHV hatte anders als Deutschland gegenüber dem ersten Vergleich die Reihen etwas umgestellt. Doch der Gast begann, unterstützt von einem Powerplay nach 24 Sekunden, druckvoller. Die DEB-Auswahl zeigte jedoch ein ordentliches kämpferisches Level, was sich unter anderem in mehreren Schussblocks zeigte. Ab der 7. Minute bestimmte Harold Kreis' Team zunehmend die Partie - der Bundestrainer führte dafür unter anderem ein „gutes Forechecking" seiner Mannschaft dafür an. Der DEB spielte speziell nach einem Powerplay in der 10. Minute auch bei Fünf-gegen-Fünf teils wie in Überzahl. Nur die Scheibe wollte nicht ins Tor, weder bei Mario Zimmermanns Bauerntrickversuch (9.) noch bei Colin Ugbekiles Schuss aus der Halbdistanz (10.). Yasin Ehliz setzte mit Ablauf des Powerplays aus der Nahdistanz zu hoch an (12.), Tobias Rieders Abschluss nach einem Alleingang kam nicht zwischen David Kickerts Torhüterschonern durch.
So wäre Österreich, das im ersten Abschnitt nur sporadisch gefährlich auftauchte (einmal durch einen scharfen Zug von rechts durch Ex-DEL-Spieler Brian Lebler), beinahe in Front gegangen: Ein Schuss Benjamin Baumgartners flutschte DEB-Goalie Philipp Grubauer durch, dieser fischte die trudelnde Scheibe aber gerade noch von der Linie (17.). Stürmer Patrick Hager behauptete im Scherz, Grubauer habe den Fans eine Show bieten wollen. Wie Grubauer selbst anführte, sei es schwer, einen Schuss aus einem schwarz angemalten Bullykreis zu sehen, zumal, wenn er dann auch noch leicht abgefälscht wird. „Da habe ich noch einmal ein Massel gehabt. Ich glaube, mein Arm ist bei dieser Situation drei Meter länger geworden."
„Die Mannschaft hat einfach Wechsel für Wechsel ihren Job gemacht", lobte Kreis. Österreich, das sich mühte, hatte im weiteren Spielverlauf auch Pech und sollte gegen Ende des zweiten und dritten Drittels jeweils die Latte treffen. Doch Deutschland hielt den Gegner weitgehend von seinem eigenen Tor weg und trat in der Offensive kaltschnäuzig auf. Ausgerechnet in Unterzahl fiel die Führung durch Maximilian Kastner (26.). Nico Krämmer legte von leicht rechts mit der nächsten besseren deutschen Chance zum 2:0 nach (32.). Grubauer-Sprechchöre aus der Kurve kamen zu Beginn des Schlussdrittels auf, als der Rosenheim-stämmige Torhüter einen Nahversuch von Felix Maxa abwehrte. Auf der Gegenseite war der DEB weiter eiskalt: Philipp Krauß und Alexander Ehl erhöhten binnen 54 Sekunden auf 4:0. Knapp acht Minuten vor Ende legte Joshua Samanski zum 5:0 nach. Bundestrainer Kreis konstatierte zufrieden: „Das 5:0 ist ein Resultat der Arbeit und der disziplinierten Spielweise."
Martin Wimösterer