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Als im vergangenen Jahr kurz nach Weihnachten in San Jose eine tote Ente vor Ducks-Goalie Jonas Hiller auf das Eis geworfen wurde, war das Entsetzen groß. Das hatte wenig mit der Tradition von toten Kraken in Detroit oder Fischen zu tun, hieß es. Ohnehin steht die NHL solchen Wurfgeschossen mittlerweile sehr negativ eingestellt gegenüber - auch weil die Tierschützer Sturm laufen.
In Vancouver landete am Samstag während des Spiels gegen die Toronto Maple Leafs ein Lachs auf dem Eis. Nicht zum ersten Mal, in den vergangenen zwölf Monaten passierte dies öfter. Eine neue Tradition? Es hätte eine werden sollen, vielleicht eine werden können. Aber diesmal sollte das Wurfgeschoss an einen Eishockey-Fan erinnern, der im November bei einem Unfall mit einem Geländewagen ums Leben gekommen war.
Der Lachs als Symbol der Stärke und Geschwindigkeit
Der 30-jährige Garrett Paquette hatte geplant, dies als neue Tradition in Vancouver einführen, berichtet die Zeitung Vancouver Sun. Paquettes Vater hatte am 12. März 2011 einen Fisch auf das Eis geworfen und war dabei von der Security erwischt worden. Sohn Garrett, inspiriert davon, wollte dies nun beim nächsten Spiel gegen die Maple Leafs erneut versuchen. Er wählte den Lachs als Symbol der Stärke und Geschwindigkeit.
Doch Paquette verstarb bei einem Unfall. Sein Freund Joey Smith hatte deshalb eine besondere Idee um ein ehrendes Gedenken an ihren Freund zu bewahren. Er wollte zum Andenken an Paquette beim Spiel gegen die Maple Leafs die Tradition fortführen. Allerdings musste Smith einige Vorkehrungen treffen. "Ich hatte Angst, dass wir bei den strengen Sicherheitskontrollen erwischt würden", sagte Smith der Vancouver Sun. "Aber wir waren zu dritt, jeder von uns mit einem Fisch - wir hatten also Back-ups dabei. Daher wusste ich, dass wir es schaffen würden." Alle drei hatten ihren Fisch vakuumiert, vorsichtshalber parfümiert und an der Brust mit Tape festgemacht.
Alle drei Fische kamen durch die Kontrollen
Alle drei kamen durch die eigentlich strengen Sicherheitskontrollen und trafen sich auf der Toilette, um zwei der drei Fische wieder loszuwerden. Erst im Schlussdrittel, als sie sicher waren, dass es nichts mehr ausmachte, dass sie von der Security des Spiels verwiesen würden, warfen sie den Fisch - und zwar dorthin, wo gerade keine Spieler waren. Aus Sicherheitsgründen, wie sie sagten. Die Zeitung berichtet, sie hätten schnell das Outfit gewechselt und seien unerkannt davongekommen.
Ob die NHL oder die Canucks nach dem Zeitungsinterview nun reagieren und ein Stadionverbot aussprechen, ist nicht bekannt. Smith, seinen Freunden und der Familie des verstorbenen Garrett Paquette wird es egal sein. Sie hatten den Plan des Verstorbenen in die Tat umgesetzt und den Fisch auf das Eis geworfen.
Michael Bauer