Fred Brathwaite, Barry Tallackson und Shawn Belle kämpfen ein letztes Mal um den Titel.
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Am Sonntag schafften die Eisbären ein Comeback, das in die deutsche Eishockey-Historie eingehen wird. 14 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit lag der Titelverteidiger im vierten DEL-Finale in Mannheim mit 2:5 zurück, startete aber eine furiose Aufholjagd und krönte diese in der Verlängerung mit dem 6:5-Siegtreffer durch T.J. Mulock. Will Berlin am Dienstag (19.30 Uhr, live bei Sky) die sechste Meisterschaft feiern, muss das Team noch einmal Geschichte schreiben.
Denn noch nie in der Liga-Historie hat eine Mannschaft ein entscheidendes fünftes Finalspiel auf eigenem Eis gewonnen. Viermal kam es bislang seit Gründung der DEL 1994 zu einem Showdown im Endspiel - und jedesmal triumphierte der Gast. Vor neun Jahren war das zuletzt der Fall, als Krefeld in Köln die Oberhand behielt. In der 1. Bundesliga hatte immerhin in vier von sechs derartigen Fällen die Heimmannschaft gewonnen.
Diese Statistik interessiert die Eisbären nach ihrem fantastischen Comeback aber herzlich wenig. "Wir sind jetzt so richtig heiß und gehen mit einem Wahnsinnsgefühl in das entscheidende Spiel", sagte Verteidiger Constantin Braun. Siegtorschütze Mulock freute sich über "das wichtigste Tor meiner Karriere" und glaubt: "Das Momentum ist jetzt auf unserer Seite." Routinier Sven Felski, der am Dienstag sein 1.000. Erstligaspiel und vielleicht auch letztes für die Eisbären bestreitet wird, warnt aber. "Es steht jetzt lediglich 2:2. Nicht mehr und nicht weniger. Die ganze Mannschaft ist natürlich brutal glücklich, dass wir noch einmal nach Berlin zurückkehren können und ein Heimspiel haben. Aber alles ist offen. Wer gewinnt, ist Meister. Und das zu Recht", erklärte der Angreifer im Interview mit Eishockey NEWS (Print-Ausgabe).
Auf Mannheimer Seite gibt sich vor allem Trainer Harold Kreis kämpferisch, während seine Spieler am Sonntag regelrecht aus der SAP-Arena geflüchtet waren. "Ich werde nicht zulassen, dass meine Jungs die Köpfe länger hängen lassen als nötig. Rumheulen hilft uns nicht weiter. Wir dürfen nicht in Selbstmitleid verfallen. Wir sind immer noch in einer Position, um Meister zu werden", so der Coach. Auch Verteidiger Nikolai Goc will sich nicht weiter mit dem Kollaps in Spiel 4 beschäftigen. "Wir dürfen uns nicht lange fragen, was falsch gelaufen ist, sondern müssen uns vor Augen führen, was geklappt hat. Diese positiven Dinge müssen wir mitnehmen", sagte der Nationalspieler im Interview mit Eishockey NEWS (Print-Ausgabe). Kreis hofft vor allem auf eine Trotzreaktion seiner Profis: "Wir haben in dieser Saison häufig bewiesen, dass wir nach einer Niederlage unsere beste Leistung bringen können." Und einen Fakt kann er seinem mental angeschlagenen Team als Mutmacher präsentieren. 1999 gewann schon einmal eine Adler-Mannschaft den Titel im fünften Finale auf fremdem Eis.