Die deutschen Fans und die deutsche Mannschaft dürfen sich auf nächstes Jahr freuen. Denn in Helsinki ist Eishockeystimmung. Das hat man gestern hier beim Halbfinale gesehen. Die Lautstärke aus der Hartwall Areena hat man wohl noch in Stockholm beim Kehraus im Globen gehört und sich gewundert, was hier so laut ist.
Aufgrund der Weltranglistenposition steht ja bereits fest, dass die deutsche Mannschaft 2013 die Gruppe in Helsinki spielen wird. Das passt, denn mit Dennis Endras hat man dann ja auch schon einen Reiseführer - genauso wie bei den Olympischen Spielen 2010, als Christian Ehrhoff noch in Vancouver spielte.
Das Stadion war gestern fest in russischer Hand. Scharenweise wurden sie mit allen verfügbaren Bahnen in die Arena gekarrt. Aber das ist ja leicht. Denn wie wir ja gelernt haben, führen alle Zugverbindungen in die Hartwall Areena, man braucht also das unverständliche, unableitbare und unendlich lange Finnisch nicht zu entziffern. Falsch einsteigen kann man auch nicht, denn der Hauptbahnhof ist die Endstation - es geht also nur in eine Richtung.
Im Stadion feierten die Fans die Malkin-Gala mit den Cheerleadern (ja, hier gibt es welche - die haben in Stockholm gefehlt!!) auf der Treppe. Die Mädels sind dabei sehr bewundernswert, denn sie sind so hübsch, dass jeder mit ihnen feiern will. Aber sie lächelten trotzdem immer tapfer weiter - auch als beim Hattrick U-Boot-Mützen und Panzerhauben über sie hinweg flogen.
Gelächelt haben gestern auch Yevgeni Malkin (der hat ungewöhnlich lange Interviews gegeben) und Alexander Ovechkin (der hat "nur" einmal getroffen), als sie den Hindernis-Parcours der Mixed Zone (anders kann man das nicht bezeichnen) durchschritten. Sogar Ovechkin sagte, dass Malkin derzeit der Beste sei - das hätte wohl niemand erwartet. Für heute Abend erwarten wir uns noch einmal eine Gala. Vielleicht legt ja Malkin noch einmal einen drauf. Vielleicht kommt ja auch Vladimir Putin.
Michael Bauer