Kein Wettbewerb im deutschen Eishockey ohne Chaos. Nun trifft es auch den DEB-Pokal. Was vom DEB in einer Presseerklärung schwammig mit "Die Auslosung kann erst terminiert werden, wenn die Rahmenbedingungen final geklärt sind" umschrieben wird, ist nicht mehr oder weniger als eine weitere große Peinlichkeit im deutschen Eishockey. Denn die Auslosung kann zunächst nicht erfolgen, weil man 33 Teams für die 32 Plätze hat.
Hintergrund: Für die Oberligen Nord, West und Ost sind je zwei Startplätze reserviert, aber in den Durchführungsbestimmungen des Niedersächsischen Eissportverbandes für die Oberliga Nord wurde neben den beiden Erstplatzierten der Liga (Rostock und Timmendorf) fälschlicherweise auch noch dem Sieger der Pokalrunde (Adendorf) ein Startplatz zugesichert. Adendorf wäre somit das 33. Team, wurde aber für den DEB-Pokal nicht gemeldet (Eishockey NEWS berichtete).
Nun steht man vor einem Dilemma, denn Adendorf wehrt sich gegen die Nicht-Berücksichtigung und hat angekündigt gegen eine etwaige Pokal-Auslosung mit einer einstweiligen Verfügung vorzugehen. Die Zeit drängt indes, denn bereits in sechs Wochen soll die erste Pokalrunde stattfinden und seit Mitte Juni ist die Problematik bei DEB und LEV bekannt, eine Lösung konnte bisher aber nicht gefunden werden. So kann nun wohl auch nicht wie geplant diese Woche die Auslosung der 1. Runde stattfinden, weil man erst eine Lösung finden muss, wobei momentan noch niemand weiß, wie diese aussehen könnte.
Schon im Fall Bremerhaven fiel der LEV Niedersachsen negativ auf, als man der Öffentlichkeit verschwieg, dass die Fischtown Pinguins als GmbH gar nicht in der Oberliga Nord spielen können und der Stammverein der Pinguins eine Kooperation und damit eine Teilnahme am Spielbetrieb der Oberliga Nord ablehnten, weshalb Bremerhaven faktisch nie für die Oberliga Nord in Frage kam.
Tobias Welck