Michael Wolf
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Lachende Gesichter, erleichterte Mienen: In den Katakomben der Olympia-Eishalle und später auf der Pressekonferenz herrschte nach dem Auftaktsieg des DEB-Teams eine gelöste Stimmung. "Es hat Spaß gemacht", fasste Verteidiger Frank Hördler die Stimmungslage zusammen. "Die Taktik hat bereits sehr gut ausgesehen, wir haben deutlich weniger Fehler als im Frühjahr. Lediglich im Powerplay hat es noch etwas gehapert." Einer Einschätzung, der sich auch Thomas Greilinger anschließen konnte: "Das System hat sehr gut funktioniert." Defensiv kompakt stehend, mit schnellen Pässen die neutrale Zone überbrückend und mit einem guten Forechecking - so setzten die Spieler die Vorgaben von Trainer Pat Cortina um, der entsprechend zufrieden war. "Es war ein toller Tag, die Stummung war unglaublich. Ich bin glücklich und zufrieden mit dem Sieg. Wir haben vieles gut gemacht, manches aber auch nicht so gut. Wir müssen uns weiter jeden Tag verbessern, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns."
Lob gab es auch von Rich Chernomaz, Coach der Kanadier: "Deutschland hat sehr gut, geduldig und diszipliniert gespielt. Wir haben im 2. Drittel zu kompliziert mit der Scheibe gespielt und viele kleine Fehler gemacht. Schlüsselszenen waren für mich die Breakaways von James und Stewart, die beide an Zepp gescheitert sind. Wir haben zwar auch nach dem 1:3 nicht aufgegeben, aber auf diesem Niveau muss man einfach 60 Minuten Gas geben und das haben wir nicht gemacht."
Ein ähnliches Fazit zogen auch Michael Wolf und Martin Buchwieser. "Am Ende war es ein verdienter Sieg für uns, auch wenn Kanada sehr gut begonnen hat", so der Kapitän. "Kurz vor Schluss wurde es zwar noch einmal knapp, aber so ist das halt." Buchwieser war zwar mit der eigenen Leistung nicht zufrieden ("ausbaufähig würde ich sagen"), "aber ansonsten kann sich dieses Spiel zum Einstand sehen lassen. Es war ein sehr hohes Tempo, auch wenn die Feinabstimmung natürlich noch fehlt." Oder um es mit den abschließenden Worten von Pat Cortina zu sagen: "So weit, so gut - aber es muss noch besser werden."
Tobias Welck