Diese Szene könnte Dimitrij Kotschnews Saison beendet haben.
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Mit Bildergalerie. Mit Berlin, Krefeld, Hamburg und Ingolstadt zogen am Sonntag nach Mannheim und Köln vier weitere Teams ins Viertelfinale ein. Große Freude kam bei den Freezers aber nicht auf, eine schwere Verletzung trübte die Stimmung. Panther-Sportdirektor Giacinto Boni war dagegen in Hochstimmung und ätzte gegen Ex-Trainer Rich Chernomaz. Einen Beinschuss ins Glück landete Augsburgs Chad Bassen bei einem seiner Ex-Clubs, während Nürnbergs Keeper Tyler Weiman sich einen fatalen Lapsus erlaubte. Sorgen muss man sich dagegen um Stefan Ustorf machen. Der ehemalige Eisbären-Leader hatte bei einem Besuch in Berlin keine guten Nachrichten mitgebracht. Der DEL-Sonntag im Rückblick.
Fehlgriff des Tages: Den leistete sich Nürnbergs Schlussmann Tyler Weiman. Der ansonsten überzeugende Keeper ließ in Hannover einen Schuss von Scorpions-Verteidiger Sascha Goc aus den neutralen Zone durchrutschen. Es war der 2:1-Siegtreffer der Niedersachsen in einem wichtigen Direktduell um die Playoff-Teilnahme. Nach monatelanger Flaute traf der gefürchtete Scharfschütze der Scorpions damit auch im dritten Spiel in Folge.
Verletzung des Tages: Auch die erlitt ein Goalie. Hamburgs Nationalkeeper Dimitrij Kotschnew schied nach einen Zusammenprall mit Haie-Angreifer Brett Breitkreuz mit einer Knieverletzung aus. Die ersten Diagnosen sind verheerend. "Die Ärzte sagen, es ist eine schwere Verletzung. Es sieht nicht gut aus", sagte Coach Benoit Laporte bereits nach dem Spiel bedrückt. Kotschnew droht das Saisonende. Mit Ersatzkeeper Niklas Treutle gewannen die Freezers zwar die Partie 2:1 und zogen damit definitiv ins Viertelfinale ein, doch Freude über das Erreichte kam in der Hansestadt keine auf. Am Montag bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen.
Beinschuss des Tages: Der gelang Chad Bassen in Straubing. Augsburgs Angreifer tunnelte im Penalty-Schießen Tigers-Torhüter Jason Bacashihua und sicherte den Panthern nach fünf Auswärtspleiten nacheinander den 2:1-Sieg in Straubing. Mit dem Zusatzpunkt ist den Fuggerstädtern die Playoff-Teilnahme nun so gut wie nicht mehr zu nehmen. Nur rechnerisch fehlt noch ein Zähler. Bassen hatte bereits in der regulären Spielzeit den Ausgleich gegen seinen Ex-Club markiert.
Frust des Tages: Den schoben am Ende die Grizzly Adams Wolfsburg. 0:4 lagen die Niedersachsen in Berlin kurz nach Beginn des zweiten Drittels zurück, um dann binnen zwölf Minuten auszugleichen. Mit einer Einzelleistung 96 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit rettete Florian Busch dem Meister aber noch den Sieg und ließ konsternierte Grizzlys zurück. "Das ist schon brutal. Vier Tore noch aufgeholt, aber es hat trotzdem nicht gereicht. Wenn es wenigstens ein Punkt gewesen wäre", haderte Sportdirektor Karl-Heinz Fliegauf mit dem Schicksal.
Seitenhieb des Tages: Den verteilte Ingolstadts Sportdirektor Giacinto Boni in Richtung des im Dezember geschassten Coaches Rich Chernomaz. "Wir haben seit dem Trainerwechsel Ende Dezember elf Siege eingefahren und nur sechs Spiele verloren. Das Team hat seitdem eine positive Entwicklung genommen und der Lohn ist das Erreichen eines direkten Playoff-Platzes", lobte der Italo-Kanadier die Arbeit des ehemaligen Assistenten Rick Nasheim nach der Viertelfinal-Qualifikation. Die "Axt von Manitoba" wird dieser Worte nicht gerne hören.
Geständnis des Tages: Stefan Ustorf, der seit Dezember 2011 an den Nachwirkungen einer schweren Gehirnerschütterung leidet, ist für eine Woche nach Berlin zurückgekehrt. Und die Nachrichten, die der Ex-Kapitän der Eisbären im Gepäck hatte, sind besorgniserregend. "Mein Gesundheitszustand ist unverändert, darüber bin ich sehr frustriert", teilte der 39-Jährige mit. "Meinem Kopf geht es schlecht, mein Körper zerfällt, weil ich mich nicht fithalten kann." Ein Comeback ist ausgeschlossen. "Bisher habe ich mir noch nie so richtig Gedanken darüber gemacht, wie meine Zukunft aussehen könnte. Es wird wohl von meiner Seite langsam Zeit, endlich auch darüber einmal zu sprechen." Das traurige Ende eines Stars und Vorbilds.