Uwe Harnos (links) und Ernst Rupp
Foto: Eishockey NEWS/Thorwartl
Der DEB bleibt hart und bei seiner Linie. Am Mittwoch wurde bekannt gegeben, dass Riessersee und Kaufbeuren in die Oberliga wechseln. Dann wird in der neuen Saison in der Oberliga eine Qualifikationsrunde ausgespielt. "Damit geht die neue 2. Bundesliga unter dem Dach des Deutschen Eishockey-Bunds e.V. ab der Saison 2014/2015 an den Start", hieß es in einer Pressemitteilung. "Wir wünschen uns nach wie vor eine 2. Liga unter dem Dach des DEB, die Basis ist da", sagte Präsident Uwe Harnos auf telefonische Nachfrage von Eishockey NEWS. "Es können nicht acht oder neun Clubs sagen, wo es lang geht."
Wilhelm Graue, Vorsitzender der Starbulls Rosenheim und einer der Verhandlungsführer auf Seiten der Zweitligisten, sagte in einer ersten Stellungnahme: "Die Pressemitteilung liefert keine Antworten auf unsere Fragen. Wir haben dem DEB ein Ultimatum bis morgen, Donnerstag, gestellt und dann eine Klage angedroht. Wir sind der Überzeugung, dass der Verband laut Satzung und Spielordnung einen Kooperationsvertrag abschließen muss."
Den ganzen Dienstag über (8.30 bis 18.30 Uhr) hatte das Präsidium beratschlagt und war zu dem Entschluss gekommen: "Wir haben die Verantwortung für rund 40 Oberligisten, noch viel mehr Clubs in den Landesverbänden und die gesamten Nachwuchsclubs. Wir können das auch quantitativ gegenüber unseren Mitgliedern nicht verantworten", sagte Harnos." Man werde nun alle weitere angekündigten Schritte einleiten und Verbände usw. informieren. Den Ausdruck "Wilde Liga" wollte er allerdings nicht in den Mund nehmen.
Rupp: "Unser Standpunkt bleibt"
"Und was macht er nun mit uns?", waren die ersten Worte von Heilbronns Ernst Rupp. Er werde mit seinen Clubs ebenfalls hart bleiben, sagte er: "Unser Standpunkt bleibt. Wir wollen uns der DEL anschließen und versuchen, mit ihr eine Partnerschaft einzugehen. Dann sind wir zwei Profiligen."
In dieser möglichen DEL II bleiben momentan Bietigheim, Bremerhaven, Crimmitschau, Dresden, Heilbronn, Landshut, Weißwasser, Ravensburg und Rosenheim. Unklar ist, was mit Bad Nauheim passiert. Harnos sagte, ebenso wie die Stammvereine von Kassel und Frankfurt habe sich Bad Nauheim e.V. für die Oberliga West gemeldet. "Sie haben die Möglichkeit, sich dann sportlich für die neue DEB-Liga zu qualifizieren", sagte Harnos
"Wir verfolgen weiter unser Ziel", fuhr Rupp fort. "Und wir werden versuchen, dass der DEB mit uns einen Kooperationsvertrag eingeht." Harnos kontert: "Nicht der DEB hat den Vertrag gekündigt, sondern der überwiegende Teil der ESBG. Und dieser ist seit dem 1. Juni nicht an die nationale und internationalen Eishockeyfamilie angeschlossen."
"Wenn er eine eigene Liga gründen möchte, sind wir die DEL II", sagte Rupp. Harnos entgegnete: "Wie die sich taufen, ist unerheblich, klar ist nur, dass sie keinen Anschluss an die nationale und internationale Eishockeyfamilie hat. Sie muss alles selbst verantworten."
Treffen am 1. Juli
Für den 1. Juli hat der DEB eine Gesellschafterversammlung der ESBG einberufen. Grund: Die ESBG sei ihren Pflichten nicht nachgekommen. Dort sollen unter anderem die Stimmrechtsverhältnisse geklärt werden. "Es gibt auch keinen Geschäftsführer, keinen Haushalt und es sind die Abgaben nicht geklärt", sagte Harnos. Alle Clubs, auch Schwenningen und der Insolvenzverwalter der Hannover Indians seien eingeladen
Sollte alles nun so bleiben und alle Clubs hart bleiben, spielen Riessersee und Kaufbeuren in der Oberliga Süd. An deren Ende gibt es eine Qualifikation in der vier bis sechs Clubs (Harnos: "Gibt verschiedene Überlegungen") sich für die neue DEB-Liga qualifizieren können. Der Rest solle aus Clubs der anderen drei Ligen kommen. Hier soll es ebenfalls eine Verzahnung geben. Rupp: "Er kann ja nicht aus Amateuren eine 2. Bundesliga machen."
Michael Bauer/Wolfgang Karl