Brooks Orpik musste mit der Trage vom Eis gebracht werden.
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Erneuter schwerer Zwischenfall in der NHL: Verteidiger Brooks Orpik von den Pittsburgh Penguins musste am Samstagabend mit der Trage vom Eis gebracht werden. Das Spiel zwischen den beiden Spitzenteams Boston Bruins und Pittsburgh war zuvor zu einer Serie von wenigen aber bösen Fouls verkommen, die die Situation eskalieren ließen. Strafminuten gab es hingegen nur 40
Aber der Reihe nach: Früh im ersten Drittel checkte Orpik Bruins-Stürmer Loui Eriksson derart hat, dass dieser nicht mehr weiterspielen konnte. Später erklärten die Bruins, Eriksson habe eine Gehirnerschütterung davongetragen. Orpik, der dafür keine Strafe kassierte, wurde in der Folge von Shawn Thornton zum Faustkampf herausgefordert, der Verteidiger den Penguins verweigerte aber den Faustkampf. Wenige Minuten später wurden Bruins-Stürmer Brad Marchand von Sidney Crosby die Beine weggezogen. Marchand stürzte auf das Eis und wurde von James Neal mit dem Knie am Kopf erwischt. Neal erhielt eine Zwei-Minuten-Strafe und Marchand kehrte kurz darauf wieder auf das Eis zurück.
Doch damit nicht genug. Während die Betreuer sich um Marchand kümmerten, gerieten am anderen Ende der Eisfläche Gregory Campbell und Orpik verbal aneinander. Thornton mischte sich in das Ganze ein, riss Orpik zu Boden und schlug mehrmals auf dessen Kopf ihn ein. Orpik blieb regungslos liegen und musste mit der Trage vom Eis gebracht werden.
Thornton erhielt eine Matchstrafe und entschuldigte sich später im Interview: Der Canadian Press sagte er, es tue ihm leid. "Ich hoffe es geht ihm gut. Ich habe bereits gehört, dass er wieder bei Bewusstsein ist und darüber bin ich froh." Der Club gab über Twitter bekannt, dass Orpik nach kurzer Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen worden sei und die Heimreise mit der Mannschaft angetreten habe.
Das Spiel gewannen schließlich die Bruins mit 3:2. Zdeno Chara erzielte 13 Sekunden vor dem Ende das Siegtor. In der Atlantic Division stehen die Bruins (40 Punkte) hinter den Montreal Canadiens auf Rang zwei. Die Habs schafften beim 3:2 gegen die Buffalo Sabres den neunten Erfolg aus den letzten zehn Spielen. Pittsburgh führt mit ebenfalls 41 Zählern die Metropolitan Division an.
In der Western Conference zogen die Anaheim Ducks nach Punkten mit Meister Chicago gleich. Die Ducks schafften im Spitzenspiel ein 5:2 gegen die St. Louis Blues und haben nun 45 Zähler. Sie führen damit zwei Punkte vor den San Jose Sharks (spielfrei) die Tabelle der starken Pacific Division an. Rang drei belegen die Los Angeles Kings mit 42 Zählern. Ersatzgoalie Martin Jones feierte beim 3:0 gegen die New York Islanders in seinem zweiten NHL-Spiel seinen ersten Shutout.
In Dallas erzielte vor nicht einmal 9.000 Zuschauern Stars-Stürmer Tyler Seguin binnen 17 Minuten einen natürlichen Hattrick beim 5:1 gegen die Philadelphia Flyers. Die Stars sind aber derzeit mit nur 33 Zählern von einem Playoff-Platz in der Central Division deutlich entfernt.
Michael Bauer