Jennifer Harß (links) und Viona Harrer
Foto: Rauchensteiner
Freud und Leid liegen dicht beieinander, das musste Daria Gleissner nun bitter erfahren. Die 20-jährige deutsche Nationalverteidigerin muss die Olympischen Spiele in Sotchi bereits vor Beginn wieder verlassen. Im Trainingsspiel gegen die USA stürzte die Memmingerin in die Bande und zog sich eine Gehirnerschütterung sowie eine Halswirbelsäulen-Distorsion zu. Die Gefahr von bleibenden Schäden besteht glücklicherweise nicht. Nachdem die 20-Jährige die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus geblieben war, wurde nach weiteren Untersuchungen am Mittwoch aber entschieden, dass das Risiko für die Verteidigerin zu groß ist und sie deshalb nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen wird, wie die beiden deutschen Mannschaftsärzte erklären: "Das Risiko für einen Einsatz von Daria Gleissner im olympischen Eishockeyturnier ist zu hoch. Bei einer erneuten Verletzung wären bleibende Schäden nicht auszuschließen." Für Gleissner wurde nun Stürmerin Lisa Schuster nachnominiert.
Das Olympische Turnier beginnt für die deutschen Frauen am Sonntag um 14 Uhr (MEZ) mit dem Spiel gegen Russland (live bei Sport1). "Russland hat im eigenen Land viel Druck", so Bundestrainer Peter Kathan, dessen Team in der Gruppe mit den Gastgebern, Schweden und Japan mindestens Zweiter werden muss, will man das Viertelfinale erreichen.
"Wir wollen in unserer Gruppe Zweiter werden und ins Viertelfinale", sagt Torfrau Viona Harrer, die zum Auftakt gegen Russland im Gehäuse stehen wird. "Dann ist zwischen Platz fünf und acht alles möglich." Fünfter wurde das deutsche Team sowohl bei der letzten WM wie auch bei der letzten Olympia-Teilnahme 2006 in Turin. "Wenn wir das bestätigen könnten, wäre das eine tolle Sache", sagt Kathan, der in den weiteren Turnierspielen auf eine Rotation bei den Goalies setzt. ""Wir haben eine Statistik, wer gegen welchen Gegner am besten ausgesehen hat. Daran werden wir uns orientieren", so der Bundestrainer.
Geträumt wird übrigens im deutschen Lager vor dem Start der Spiele auch. "Träumen tun wir vielleicht schon von einer Medaille", sagt mit Jenny Harß eine weitere Torfrau im deutschen Team. "Bronze wäre eine Sensation. Da brauchen wir Unterstützung von ganz oben."
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Der Spielplan des deutschen Teams (MEZ, alle Spiele live bei Sport1):
Sonntag, 09. Februar, 14 Uhr: Deutschland - Russland
Dienstag, 11. Februar, 11 Uhr: Deutschland - Schweden
Donnerstag, 13. Februar, 9 Uhr: Deutschland - Japan