Lettischer Jubel: Die Balten schalteten überraschend die Schweiz aus.
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Tschechien und Lettland haben sich am Dienstagabend bei den Olympischen Spielen in Sotchi als letzte Mannschaften für das Viertelfinale qualifiziert. Das Team um Oldie Jaromir Jagr gewann das Bruderduell gegen die Slowakei mit 5:3, während die bislang sieglosen Balten die Schweiz mit einem 3:1-Erfolg überraschten. Zuvor waren bereits Gastgeber Russland gegen Norwegen sowie Slowenien gegen Österreich mit 4:0-Siegen in die Runde der letzten Acht eingezogen. Am Mittwoch kommt es damit im Viertelfinale zu folgenden Paarungen: Schweden - Slowenien (9 Uhr, live bei Sport1), Finnland - Russland (13.30 Uhr, live bei Sport1), USA - Tschechien (18 Uhr, live bei Sport1) und Kanada - Lettland (18 Uhr).
In der Vorrunde hatte der Schweiz zweimal ein Treffer zum Sieg gereicht. Nicht so in der Viertelfinal-Qualifikation. Bereits nach zwölf Minuten hatten die Eidgenossen gegen den Außenseiter aus Lettland doppelt so viele Tore kassiert wie in der gesamten Vorrunde. Oskars Bartulis traf in der 9. Minute mit einem verdeckten Schlenzer, keine drei Minuten später nutzte Lauris Darzins das erste Powerplay seines Teams zum 0:2. Der zuvor so überzeugende Schweizer Keeper Jonas Hiller ließ sich in der kurzen Ecke düpieren. Von diesem Schock erholte sich der Vizeweltmeister nicht. Die Eidgenossen, die zuvor nur zwei Tore erzielt hatten, präsentierten sich in der Offensive gegen geschickt verteidigende Letten (wieder mit Herberts Vasiljevs) erschreckend einfallslos. Nur nach Martin Plüss' Anschlusstreffer in der 35. Minute keimte kurzzeitig Hoffnung auf. Doch der Schwung verflog mit der Drittelpause. Im Schlussabschnitt verpasste Lettland eine vorzeitige Entscheidung, traf einmal nur die Latte, ehe erneut Darzins 60 Sekunden vor Spielende mit einem Empty-Net-Goal das Schweizer Aus besiegelte.
Unnötig zittern musste auch Tschechien im Bruderduell gegen die Slowakei. Schon nach 20 Minuten hatte das Team nach Treffern von Ales Hemsky, Roman Cervenka und David Krejci gegen zunächst desolate Slowaken mit 3:0 in Front gelegen. Cervenka erhöhte im Mittelabschnitt sogar noch, ehe Marian Hossas 1:4 63 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels der Slowakei plötzlich Flügel verlieh. Die bis dato souveränen Tschechen verloren dadurch die Ordnung, was wieder Hossa und Tomas Surovy mit einem Doppelschlag binnen 91 Sekunden in der 48. und 49. Minute auszunutzen wussten. Doch mehr ließ der souveräne tschechische Schlussmann Ondrej Pavelec nicht zu. Vielmehr traf 39 Sekunden vor Spielende noch Tomas Plekanec ins leere slowakische Gehäuse.
Die große Erwartungshaltung lastete auch in der Qualifikationsrunde schwer auf der Sbornaja. Wieder konnte Russland gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Außenseiter aus Norwegen, der auch noch auf NHL-Profi Mats Zuccarello verzichten musste, nicht den erwarteten Offensivwirbel entfachen. Der Olympia-Gastgeber war zwar über die gesamte Spielzeit drückend überlegen, benötigte für sein erstes Tor aber Glück. Alexander Radulov schoss nach einer Einzelleistung Verteidiger Jonas Holos an, von dessen Schlittschuh der Puck in der 25. Minute über die Linie trudelte. Radulov war überhaupt der Mann des Tages für Russland. Auch bei Ilya Kovalchuks Abstauber zum 2:0 war der exzentrische Stürmer beteiligt, das entscheidende Empty-Net-Goal zum 3:0 67 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit. Alexei Tereshenko markierte nur 27 Sekunden später den Endstand. Sergei Bobrovski wehrte beim zweiten russischen Shutout in Serie 22 Schüsse ab.
Bereits das erste Powerplay der Begegnung eröffnete den Torreigen in der Partie zwischen Slowenien und Österreich. NHL-Star Anze Kopitar markierte in der sechsten Minute nach Vorlage der DEL-Legionäre Rok Ticar und Ziga Jeglic das 1:0. Münchens Jan Urbas erhöhte nur sechs Minuten später in Unterzahl. Von diesem Schock erholten sich die müde wirkenden Österreicher nicht mehr. Nur wenige echte Torchancen erspielte sich Team Austria. Und die waren dann eine sichere Beute von Sloweniens Schlussmann Robert Kristan. Nach Sabahudin Kovacevics 3:0 in der 24. Minute war das Spiel früh entschieden. Jan Mursak traf drei Minuten vor Schluss noch ins von Iserlohns Schlussmann Mathias Lange verlassene österreichische Gehäuse.